Zeitreise mit Gruselfaktor in den Luftschutzkeller

Gesichte live erleben zu können – das gibt es eher selten. Und da Düsseldorf ja während des Zweiten Weltkriegs ziemlich in Schutt und Asche gelegt wurde, ist auch nicht allzu viel übrig aus der Zeit davor. Nur noch etwa sieben Prozent der Bausubstand stammt aus der Vorkriegszeit – das ist nicht viel. Doch an einem Ort kann man die Schrecken der Bombennächte nachfühlen: Im historischen Luftschutzkeller in der Mühlenstraße.
Er ist Teil der Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus.
Und das hat den Vorteil, dass er während der Öffnungszeiten frei zugänglich ist – und noch nicht einmal Eintritt kostet.

Im überdachten Innenhof, der jetzt Ausstellungshalle ist, links um die Ecke gehen. Dort ist der Abgang in den Keller. Einfach den Schildern zum historischen Luftschutzkeller folgen, dann steht man vor dieser Tür:

Einer war der Chef des Luftschutzkellers. Er hielt Kontakt mit der Außenwelt – soweit möglich.

 

Die Anzahl der Kubikmeter Luft entschied darüber, wie vielen Menschen im Luftschutzkeller Zuflucht gewährt wurde. Immer wieder werde ich gefragt, was denn passiert, wenn 40 erlaubt wind, ich aber als 41. ankam. Die Antwort ist einfach, wenn auch nicht einfach zu verdauen: Dann ging vor mir die Tür zu. Denn jede Person mehr hätte allen anderen möglicherweise das Leben gekostet…

Dicht an dicht saßen damals die Menschen auf diesen schlichten Holzbänken. Stundenlang, tagelang, nächtelang. Alle hatten Angst. Und doch benahmen sich alle „ordentlich“, nahmen Rücksicht aufeinander, beruhigten sich gegenseitig…

Die Luft reichte längst nicht immer für alle. Wenn es draußen brannte, dann musste die Luft gefiltert werden. Also kurbelte non-stop einer Luft rein, die durch die diversen Filter gereinigt wurde. Ohne wären wohl alle mangels Sauerstoff umgekommen. Daneben die Tür zum Abort. Man mag sich nicht vorstellen, wie es gerochen haben mag.

Den Luftschutzkeller finden Sie im Untergeschoss der Mahn- und Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus

Mühlenstraße
Düsseldorf – Altstadt (gegenüber vom Andreasquartier)
Eintritt frei

Hier finden Sie Informationen zum Förderkreis der Mahn- und Gedenkstätte: http://www.gedenk-dus.de/

Wenn Sie nun Interesse an einer Führung durch die Geschichte Düsseldorfs bekommen haben, dann melden Sie sich doch bei mir. Kontaktdaten finden Sie im Impressum.

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