Lange stand das Haus leer, jetzt tut sich endlich etwas im Haus „En de Canon“. In dem dortigen Restaurant soll sich sogar Kurfürst Jan Wellem gerne aufgehalten haben. „Bürgernah“ heißt es dann, wenn er gerne in einer normalen Kneipe sein Altbier oder ein Weinchen trank.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz, und das völlig zu recht. Denn das „Maurenbrecher-Haus“ zählt zu den Häusern mit einer langen Geschichte. Erbaut wurde es von der Familie Maurenbrecher. Darin befand sich die Poststation, hier hielten Postkutschen an. Denn die hatten einstmals das Post-Monopol im Rheinland, waren also sozusagen die hiesigen Thurn und Taxis‘.
Und genau wie die Regensburger Adelsdynastie wurden die Maurenbrechers mit dem Befördern von Post wohlhabend. Sie wurden derart reich, dass sie mit den Adeligen mithalten wollten – und dazu war ein Wappen nötig. Also ließ die reiche Familie ein Familienwappen entwickeln: Der Name Maurenbrecher erzählt eine Geschichte. Eine Mauer wird durchbrochen. Was durchbricht eine Mauer? Natürlich eine Kanonenkugel. Und wenn man dann anschließend vor der durchschossenen Mauer steht, sieht man nur noch die Kanone, nicht aber die Kugel.
Genau das ist im über der Tür befindlichen Wappen der Maurenbrechers zu sehen:
…und weil alle Blicke immer auf die Kanone gerichtet waren, sprachen die Düsseldorfer irgendwann nur noch vom ihr. Man ging – es war schon damals ein Restaurant oder eine Kneipe, in der sich die Postkutscher und die ankommenden Gäste stärken und erfrischen konnten – „in die Kanone“ … oder auf gut Rheinländisch: „En de Canon“.
Bald öffnet ein badisches Weinlokal seine Tür. Der Wirt ist uns Düsseldorfern vor allem aus der Adventszeit bekannt – er betreibt seit vielen Jahren den Stand mit weißem Winzerglühwein links hinten am Handwerkermarkt vor dem Rathaus – direkt am Gießerjungen.