Vor drei Tagen feierte einer der berühmtesten Düsseldorfer seinen 75. Geburtstag: Am 14. August 1945 – nur wenige Monate nach Ende des Zweiten Weltkriegs, erblickte Wim Wenders in Düsseldorf das Licht der Welt. Er ist einer der bekanntesten Film-Regisseure der Welt. Von ihm stammen so berühmte Filme wie „Der Himmel über Berlin„, „Paris, Texas“ oder der „Buena Vista Social Club„. Hier können Sie mehr über Wim Wenders lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Wim_Wenders
Manchmal sieht man Wim Wenders auf offiziellen Veranstaltungen in Düsseldorf – ich konnte ihn beispielsweise bei der Eröffnung der Ausstellung von Werken des Fotografen Peter Lindbergh im Museum KunstPalast beobachten:
In Oberbilk, ganz in der Nähe des Volksgartens, steht eine Schule, die seinen Namen trägt.
Den besten Artikel dazu habe ich in der Rheinischen Post gelesen – ein Bericht aus dem Dezember 2018, als Wim Wenders als Namenspate „seines Gymnasiums“ Fragen von Schülern und Eltern beantwortete:
„Wie es ist, dem Namensgeber seiner Schule gegenüber zu stehen, ist eine seltene Erfahrung. Goethe, Humboldt, der heilige Suitbertus – sie sind zwar ziemlich prominent, anfassen kann man aber nur noch ihre Büsten und Bilder. Bei Wim Wenders ist das anders. Der weltbekannte Filmemacher („Paris, Texas“, „Der Himmel über Berlin“) war am Freitag in dem nach ihm benannten Oberbilker Gymnasium einer zum Anfassen, einer, dem man Fragen stellen, mit dem man reden und auch einen Spaß machen konnte. „Wie viele Filme haben Sie gedreht?“, wollte beispielsweise Lennart, Sechstklässler und Mitglied der Schülervertretung, wissen. Wenders muss nachdenken und landet bei 30 oder etwas mehr. „Mit den Kurzen waren es 64“, hilft Max aus der fünften Klasse ihm auf die Sprünge. Ob er denn auch Action-Filme mache, will Lennart noch wissen. Nein, damit kann Wenders nicht dienen. Tröstlich immerhin, dass er mit einem Schauspieler gearbeitet hat, der im Film X-Man mitgespielt hat.
Wenders hängt an Düsseldorf, das er als Schüler verlassen musste, weil sein Vater Chefarzt einer Klinik in Oberhausen wurde. „Ich weiß nicht, ob ich eine solche Namenspatenschaft in einer anderen Stadt übernommen hätte – wohl eher nicht“, sagt er. In einem fast eineinhalbstündigen Gespräch mit Eltern und Lehrern wird deutlich, dass ihn die Stadt seiner Kindheit bis heute berührt. In Urdenbach („schon gefährlich nah an Köln“) ist er zur Grundschule gegangen. „Eine tolle Zeit mit vielen guten Freunden“, sagt er. Den Übergang auf das Schloß-Gymnasium in Benrath empfand er zunächst als Trauma. „Weil ich dort niemanden kannte, kein anderer war mit mir dorthin gewechselt.“ Doch bald fand er die neue Schule großartig. „Wir wurden in einem Flügel des Schlosses unterrichtet, mein Schulweg führte durch den Park“, erinnert er sich. Viele Jahre später erklärte er dem französischen Präsidenten François Mitterrand bei einer privaten Vorführung von „Paris, Texas“ in dessen Amtszimmer im Élysée-Palast ein Bild, auf dem sein Klassenzimmer zu sehen war. Das Werk zeigte tatsächlich Schloss Benrath – inklusive des Flügels, in dem einmal das Schloß- Gymnasium untergebracht war.
Das Thema Schule umtreibt den Filmemacher aber weit über die Jugenderinnerungen hinaus. „Das Meiste für das Leben lernt man genau in dieser Zeit, und zwar mehr noch von den Mitschülern als von den Lehrern“, sagt Wenders. Den Kunstunterricht nennt er mit Blick auf seine eigene Vita sogar „lebensentscheidend“. Aus ihm heraus sei unter anderem die Schülerzeitung entstanden, deren Chefredakteur er wurde.
… Ob er denn nicht bald einen Film über das Thema Schule drehen möchte, wollte eine Mutter wissen. „Das weiß ich noch nicht“, antwortet Wenders, dessen Nichte Hella bereits zwei Dokumentarfilme über die integrative Schule „Berg Fidel“ in Münster gemacht hat. Aber dem Wim-Wenders-Gymnasium auch weiterhin zur Seite stehen – das will er auf jeden Fall.„
Der vollständige Text ist hier nachzulesen: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/wim-wenders-besucht-das-gymnasium-in-duesseldorf_aid-34837229
Als ich vor einiger Zeit die Sammlung Philara besuchte, entdeckte ich im gleichen Innenhof in Flingern dieses Klingelschild:
Im Herbst 2012 hatte Wim Wenders „seine Stiftung“ gegründet mit dem Ziel, sein filmisches, fotografisches, literarisches und künstlerisches Lebenswerk zusammenzuführen und für die Öffentlichkeit dauerhaft zugänglich zu machen. Außerdem fördert die Stiftung die filmische Erzählkunst. Seit 2014 vergibt die Film- und Medienstiftung NRW gemeinsam mit der Wim Wenders Stiftung einmal jährlich das Wim Wenders Stipendium, mit dem junge Filmemacher unterstützt werden sollen.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, Wim Wenders, zum Geburtstag. Ich wünsche Gesundheit, Glück und – ganz egoistisch – mir noch den einen oder anderen tollen Film!
Wenn Sie nun das Kunstleben in Düsseldorf mit mir gemeinsam entdecken wollen, dann kontaktieren Sie mich!