Zwischen Schadowstraße und Grafenberger Allee liegt die Straße „Am Wehrhahn“. Oder anders ausgedrückt: zwischen den Ecken mit der Tonhallenstraße und der Worringer Straße.
Der Straßenname stammt von einer alten Gewannbezeichnung und bedeutet „Wehr“ oder „Schlagbaum im Hagen“. Als Hagen wurde früher ein mit einer Hecke umgebenes Gelände bezeichnet. Gebräuchliche Straßennamen wie „III. Hagen“ gibt es zum Beispiel noch in der Stadtmitte von Essen.
In historischen Dokumenten wird in diesem Bereich noch bis ins 18. Jahrhundert hinein eine „Landwehr“ erwähnt. Ab etwa 1630 befand sich hier auch der Galgen der Stadt, bevor er 1774 nach Derendorf verlegt wurde, als dort erste Häuser vor den Toren der Stadt entstanden.
Mit der Industriellen-Familie Werhahn – mit zwei H – hat der Straßenname also nichts zu tun.
Diese ist in Neuss beheimatet und Eigentümerin des Mischkonzerns Wilh. Werhahn KG. Seine Geschäftstätigkeit fußt auf drei unterschiedlichen Bereichen:
– Baustoffe mit Basalt AG und Rathscheck Schiefer
– Konsumgüter, z.B. der Schneidwarenhersteller Zwilling – Zwilling Küche, Zwilling Beauty Group
– und Finanzdienstleistungen mit der Bank11 und der abcfinance. Letztere sind beides sehr interessante Unternehmen, die ich als Wirtschaftsjournalistin mit Schwerpunkt Banken und Finanzen bereits kennenlernen durfte.
Der Werhahn-Konzern befindet sich komplett in Familienhand. Seine Eigentümer sind rund 420 Mitglieder der Familie Werhahn – und mit jeder Generation werden es mehr. Ein Konsortialvertrag regelt, dass die Kommanditanteile nur innerhalb der Familie weitergegeben werden können. Ein freier Verkauf der Anteile ist nicht möglich. Das Unternehmen geht auf Wilhelm Werhahn als Gründer zurück.
So konnte ich in diesen Blog-Beitrag auch etwas Industriegeschichte der Region einfließen lassen :) Denn mich interessiert brennend, womit Menschen ihr Geld verdienen. Money makes the world go round!
