Haben Sie schon mal eine Sonne getrunken?
Nein – ich meine jetzt nicht die Capri Sonne aus der Tüte… sondern die aus dem Altbierglas.
Eine Sonne zu trinken ist gar nicht einfach – und vor allem alleine kaum möglich. In einer größeren Freundesrunde ist es jedoch gar nicht so selten, dass man gemeinsam eine Sonne trinkt. Wie das geht? Ganz einfach:
Man bestelle eine Runde Altbier – und der Köbes macht seine Striche auf den Deckel. Für jedes Bier einen. Dann bestelle man die nächste Runde – und die nächsten Striche füllen den Deckelrand.
In Düsseldorf werden tatsächlich nur einzelne Striche gemacht, im Unterschied zu anderen Städten bindet hier in der Regel nicht nach vier Strichen der fünfte als Schrägstrich ein kleines Päckchen. Dieser Verzicht auf den Schrägstrich macht das Abzählen hinterher zwar schwerer, ermöglicht aber erst die Sonne.
Schauen Sie genau hin: Sehen die Striche nicht wie Sonnenstrahlen aus?
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum wir in Deutschland überall Bierdeckel nutzen? Früher hatten die Bierkrüge wohlhabender Menschen Deckel, sodass keine Verunreinigungen hineingelangen konnten. Ärmere Biertrinker nutzten zu diesem Zweck die Bierfilze, aus Wolle gefilzte Untersetzen, die man bei Bedarf auch zum Abdecken des Bierglases oder -krugs nutzen konnte. Sie wurden nach Verschmutzung gewaschen und anschließend wiederverwendet. Hier finden Sie die Geschichte der Bierdeckel: Wikipedia – Bierdeckel.
…und wenn Sie jetzt Lust haben, mit mir auf Entdeckungstour der Düsseldorfer Brauhäuser zu gehen – bitte kontaktieren Sie mich! :)
Dann erzähle ich Ihnen, woher das Altbier seinen Namen hat, wie obergärige Biere gebraut werden, erkläre den Unterschied zu anderen obergärigen Bieren wie Kölsch und Bönnsch, schildere die Herkunft von Baas, Köbes und Co… Eines kann ich Ihnen aber leider nicht mehr zeigen: Auch der letzte Papst ist inzwischen einer Renovierung zum Opfer gefallen…