Ankunft an der ersten oberirdischen U-Bahn-Haltestelle „Tonhalle/Ehrenhof“. Zum Verlassen des Bahnhofs geht es nach unten. In der Passage (Tonhallen-Passage genannt, weil sie die Fußweg-Verbindung von der Altstadt zur Tonhalle unter den Gleisen hindurch ist) fällt der Blick auf eine bunt leuchtende Wand. Von hinten beleuchtete Dias – wirklich eine ganze Wand voll. Dicht nebeneinander schaffen sie den Effekt eines Mosaiks, einer Zeichnung aus bunten Licht-Pixeln, bei der die Einzelteile mit zunehmendem Abstand zu einem ganz eigenen Bild werden.
Dieses Licht-Kunstwerk schafft ein Bild aus hunderten Fotos … oder eher tausenden … oder zweimal zehntausend? Der Titel könnte ein Hinweis auf die Anzahl der Bilder sein: „20.001“. Wie auf der kleinen Infotafel zu lesen ist, wurde die Dia-Installation anlässlich der Ausstellung „hell-gruen“ anlässlich der EUROGA im Jahr 2002 in die Tonhallenpassage eingebaut.
Geschaffen hat diese Wand Stefan Hoderlein, über den die Wikipedia nicht allzu viel schreibt. Aber einen kleinen ersten Eindruck bekommt man:
…(* 1960 in Düsseldorf) ist ein zeitgenössischer deutscher Künstler, der die Ästhetik des Ravens in Kunst transformieren will. Zwischen 1982 und 1989 studierte er an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher und Nam June Paik. Seine Foto- und Videoinstallationen entwickelt Hoderlein aus einem Archiv von Videos, Dias, Zeitschriften und Relikten der Musikszene. Musik, Sexualität und Tanz sind die Grundmotive seiner Arbeit.
Wir lernen: Es geht hier um Techno-Musik, um Rave, um das Sich-Verlieren in einer großen Masse. Beim Rave verlieren sich die Einzelnen in der zuckenden Tänzer-Menge, in diesem Kunstwerk geht das einzelne Bild in dem großen Wandbild auf. Ziemlich genial umgesetzt.
Und weil Hoderlein Düsseldorfer ist, findet – wer lange genug sucht – auch zum Beispiel legendäre Plattencover von Düsseldorfer Bands :)
Wenn Sie vor dem 15. Mai 2022 in Düsseldorf sind und sich für Rave-Kultur, Techno und Elektronische Musik interessieren, dann lege ich Ihnen unbedingt einen Besuch der Ausstellung „Electro“ im Museum Kunstpalast ans Herz.
Haben ich nun Ihr Interesse an Kunstwerken im öffentlichen Raum geweckt? Dann lade ich Sie ein zu einem Spaziergang. Kontaktieren Sie mich!