Banksy kennt fast jeder. Die Werke des englischen Street-Art-Künstlers werden inzwischen nur Minuten nach ihrem Auftauchen abgebaut und mitgenommen – denn auf Auktionen erzielen sie Höchstpreise. Völlig im Widerspruch zur Überzeugung des Künstlers, die in diesem Bild zum Ausdruck kommt: „I can’t believe you morons acually buy this shit“ – frei übersetzt: Ich kann es kaum glauben, dass ihr Idioten diesen Scheiß tatsächlich kauft“.
Da ist es doch ein Glück, dass die Kunstwerke von Strassenmaid an den Düsseldorfer Wänden und Pfeilern nicht mitgenommen werden.
Strassenmaid lebt in Düsseldorf. Sie ist künstlerisch enorm vielseitig – hat Modedesign studiert und arbeitete danach eine ganze Weile als Designerin, später als Illustratorin und hat ein Tattoo-Studio. Über ihre Kunst an Hauswänden, in Unterführungen und auf Pfeilern sagt sie, es wäre ihr Ausgleich. Seit 2016 ist sie in Sachen Street-Art aktiv.
Sie möchte mit ihren Stencils und Paste-ups Freude und Leichtigkeit in den manchmal pessimistischen Alltag bringen. Vor allem aber setzt sie der Härte des Straßenlebens eine „holde Maid“ entgegen: Junge Mädchen und Frauen, die zerbrechlich wirken. Die versuchen, den Bruch im Leben zu reparieren. Die freundlich auf den Betrachter zugehen oder ihn mit ihren Gesten nett berühren. Wobei hinter ihrem Künstler*innen-Namen eine Doppeldeutigkeit steht: Sind ihre Werke die holde Maid? Oder ist sie es selbst?
Stets steht hinter ihrer Kunst eine positive Botschaft. In der Szene der Straßenkünstler, wo es oft Kings and Queens gibt, schert sie aus, macht beim unausgesprochenen Wettbewerb „ich bin der Coolste, Beste, Härteste“ nicht mit. Ihr geht es um Freundlichkeit. Ihre Werke plädieren für Gefühle und Herz: „Verlass dich auf dein Herz. Es schlug schon lange, bevor du denken konntest“.
Strassenmaid in einem Hausflug in der Stadtmitte:
Ein lesenswertes Interview mit Strassenmaid führte die urbanshit-gallery.com.
Wie fast alle Street-Art-Künstler*innen findet man Strassenmaid auch auf Instagram: instagram.com/strassenmaid
Manchmal werden die Werke von Strassenmaid auch mit denen von L.E.T. verwechselt. Auch er wählt manchmal Kinder als Motiv – aber in anderer Technik: gesprüht, nicht als Past-ups.
Vor einiger Zeit habe ich über eine andere Strassenkünstlerin geschrieben, deren Werke sich an vielen Düsseldorfer Hauswänden befinden: Metraeda, die Straßenkunst aus Dreiecken erschafft. Denn leider sind Frauen auch im Bereich Street-Art noch immer unterrepräsentiert – vergleichbar mit den Vorstandsetagen…
Haben Sie nun Interesse an einer Führung zu meinen persönlichen Highlights der Street-Art in Düsseldorf? Kontaktieren Sie mich!