Sparkassen-Werbung anno 1956

Schneider WibbelAn einer der schönsten und beeindruckendsten historischen Werbungen gehen fast alle Menschen in der Altstadt achtlos vorbei. Dabei ist das Relief genau auf Augenhöhe in die Wand eingelassen: Am Eingang der Schneider-Wibbel-Gasse/Ecke Bolker Straße gibt es den Dukatenscheißer.

Dies Märchen wird wohl niemals wahr. Das Leben lehrt: Sei klug und spar!

Dieser Satz verrät uns auch den Zweck: Zu Zeiten, als es weder Display-Werbung noch Plakate gab, war Werbung etwas dauerhafter als sie es heutzutage ist. Mit dem Wiederaufbau des Hauses der Sparkasse, also um das Jahr 1956 herum, warb das Geldinstitut mit dem Relief für seine Sparbücher (oder was auch immer damals zum Sparen angepriesen wurde, denn Girokonten gab es ja vielleicht auch schon, oder Festgeld?).

links der historische „Goldautomat“, rechts die moderne Version Geldautomat

Und wo kommt der Dukatenscheißer her?

Die Figur ist abgeleitet vom Dukatenesel, der wiederum eine andere Bezeichnung für den Goldesel ist – und der kommt von Grimms Märchen „Tischlein deck Dich“.
Nachzulesen hier:
https://maerchen.com/grimm/tischchen-deck-dich.php

Der bekannteste Dukatenscheißer Deutschlands ist übrigens in Goslar zu finden:
https://de.wiktionary.org/wiki/Dukatenschei%C3%9Fer

In der Schneider-Wibbel-Gasse ist außerdem auch der Schneider Wibbel als Denkmal zu finden.

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