Alle Jahre wieder geschieht in Düsseldorf am Rheine das gleiche Schauspiel: Am Abend vor dem 11. November ziehen Kinder mit ihren Laternen durch die Altstadt. Musikanten begleiten ihre Lieder.
Dann tönt das Klappern von Pferdehufen auf dem Pflaster. Hoch zu Rosse reitet Sankt Martin, zieht beim Anblick des Bettlers seinen Umhang aus, zückt sein Schwert, teilt den Mantel entzwei und reicht eine Hälfte dem armen Mann, auf dass dieser nicht mehr frieren muss.
Genau diese Szene ist auf der Martinssäule abgebildet:
Doch woher kommen diese vielen Bräuche rund um den Heiligen Martin? Der römische Soldat, der sich zum Christentum bekannte und die Armee verlassen wollte, dies aber nicht durfte. Der als Soldat dann die Barmherzigkeit lebte – daher die Mantelteilung. Der ohne Schwert in den Kampf ziehen wollte, da er auf Gott vertraute. Der dann das erste Kloster gründete (heute in Frankreich). Der dann zum Bischof gewählt wurde, obwohl er sich des Amtes nicht würdig empfand und der alles tat, um seine Wahl zu verindern – zum Beispiel sich im Gänsestall zu verstecken – daher das Gänseessen. Und um dessen Grab sich andere Gläubige des Nachts versammelte, woher der Brauch der Laternenumzüge stammt. In diesem Artikel hier ist das alles super erzählt – besser könnte ich es auch nicht: https://www.helles-koepfchen.de/artikel/3255.html
Die alljährlichen Martinsumzüge in der Düsseldorfer Altstadt sind ein echtes Erlebnis – nicht nur für die Kleinen. Die Stimmung, die irgendwo zwischen feierlich und Volksfest oszilliert, gefällt auch den Großen – nicht zuletzt mir :)
Die Martinssäule steht vor der Andreaskirche,
Am Dominikanerkloster
Düsseldorf-Altstadt
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