Manchmal greifen meine beiden Berufe nahtlos ineinander. So geschehen Ende 2022, als ich für die Jahresendbeilage der Rheinischen Post unter dem Motto „Zuversicht“ diesen Artikel schrieb:

Tatsächlich habe ich mir erst daraufhin die Rösterei Vier in der Wallstraße genauer angeschaut. Das Café daneben kannte ich schon. Aber in den damals neuen, großen Räumlichkeiten war ich vorher noch nie drin. Kaum tritt man ein, nimmt der Duft frisch gerösteten Kaffees von dem Besuchenden Besitz. Die Rösterei ist aber nicht nur durch Geruch präsent, denn die Säcke mit Kaffeebohnen dienen gestapelt als Abtrennung von Rösterei und für die Kundschaft zugänglichem Bereich.
Zunächst hieß das Unternehmen „Rösterei Vier“, was die vier Anbauschritte von der Bohne bis in die Tasse umfasst. Über die Rösterei entwickelten sich Partnerschaften mit Kaffeefarmern in der ganzen Welt. Und manche von diesen Partnerschaften führten zu dauerhaften Engagement direkt im Anbauland. Diese Arbeit vor Ort nannten die Düsseldorfer „The Commonage“ – und schließlich wurde auch das Unternehmen umbenannt in RVTC – Rösterei Vier The Commonage. Aus der „Wallstreet“ heraus wird Kaffee in die ganze Welt verschickt.
Alles begann im Ntchisi Forest in Malawi – einem Land im Kaffeegürtel, der sich um den ganzen Globus zieht. Eine alte Forest Lodge wurde wieder zum Leben erweckt. Heute wird dort Kaffee geröstet und Hand in Hand mit kleinen Kaffeeproduzenten gearbeitet. Die Ntchisi Forest Lodge ist eine Destination für Ökotourismus und bietet ein echtes Farm to Cup-Erlebnis.
Nicht nur in Malawi kennen die Experten der Rösterei Vier fast jeden Kaffeeproduzenten persönlich. Auch in Indien, Kolumbien, Äthiopien, dem Jemen und vielen anderen Ländern kennen sie sich aus. Ein Blick auf die auf die Kaffeesäcke aufgedruckten Herkunftsländer ist eine veritable Weltreise. Viele Partnerschaften dauern nun schon mehr als zehn Jahre.



Ich weiß nicht, wie oft ich seither bei kulinarischen Stadtführungen die Geschichte der Düsseldorfer Entwicklungshilfe in Malawi schon erzählt habe… und jedes Mal blicke ich dann in anerkennende Augen meiner Gäste. Bei individuellen Touren kommt es auch schon mal zu Spontankäufen von Kaffee für hunderte Euro. Insbesondere die Bohnen aus dem Jemen fanden neulich bei Gästen aus den Philippinen Anerkennung. Schon verrückt: Da werden die Bohnen von der arabischen Halbinsel nach Deutschland transportiert, um von hier im Reisegepäck in die Philippinen zu gelangen und dort als Kaffee getrunken zu werden.
Wenn Sie nun Interesse an einer kulinarischen Stadtführung haben, dann kontaktieren Sie mich!