Düsseldorf ist Modestadt. Und Düsseldorf ist eine Stadt des Theaters. Weshalb die Verbindung dieser beiden Themen bisher nur seltenst thematisiert wurde, ist mir ein Rätsel. Umso großartiger ist die aktuelle Sonderausstellung im Theatermuseum „Costume + Fashion“:
Eine Kooperation mit der Deutschen Oper am Rhein und deren Kostümfundus (über den ich vor garnicht allzu langer Zeit hier geschrieben habe: 70.000 Kostüme) macht es möglich, diese kleine aber sehr schöne Ausstellung im Theatermuseum zu erleben. „Zwischen zwei anderen Themen konnten wir das Angebot kurzfristig unterbringen, die Opern- und Ballett-Kostüme hier zu zeigen“, erzählte Dr. Sascha Förster, der Leiter des Theatermuseums, bei einer Führung durch die Ausstellung. Deshalb ist diese Ausstellung aber auch nur so kurz zu sehen.
Gezeigt werden Original-Kostüme von Opern und Ballett, beispielsweise ein Raben-Kostüm aus dem Ballett „Krabat“, das mit seinem schwarzen Federn einfach nur schön aussieht.
Förster erzählte von den Einflüssen der Mode auf Bühnenkleidung. Beispielsweise den Schwierigkeiten, an die Stoffe zu kommen, weil Muster nicht mehr „in“ sind und deshalb auch nicht mehr gewebt werden. So muss z.B. für Blumenmotive auf Stoffe für Sofa- und Stuhlpolster zurückgegriffen werden. Auch Accessoires bei beispielsweise die Kronen werden von den Kostümbildnern der Rheinoper selbst gefertigt.
Einmalig ist die Gegenüberstellung der Kostüme mit Fotos derselben von hinten, die die Fotografin Corina Gertz angefertigt hat. Porträts ohne Gesichter und Hände, die ganz auf das Kostüm und seine Machart fokussieren.
Überhaupt ist es beeindruckend, diese für die Bühne gefertigten Kostüme von Nahem zu sehen. Etlichen Besucher:innen juckte es sichtbar in den Fingern, die Stoffe anzufassen. Das haben die Ausstellungsmacher berücksichtigt und an eine Wand mehrere Bahnen Stoffe gehängt, die genau dazu einladen: Bitte anfassen!
Beeilen Sie sich, denn die Ausstellung geht nur noch bis 19. März 2023!
Sonntags ist übrigens freier Eintritt ins Theatermuseum!
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