Immer wieder bin ich überrascht, wie präsent Düsseldorfer Künstler tatsächlich in anderen Museen außerhalb der Stadt sind. Natürlich fotografiere ich auf meinen Reisen und Ausflügen diese Kunstwerke – und statt der Jahresrückblicke und -ausblicke, die uns zu dieser Jahreszeit überschütten, präsentiere ich jetzt hier meine höchst-subjektive Auswahl an Kunst aus und über Düsseldorf, die mir in den vergangenen Jahren begegnet ist.
Angefangen mit dem Museum für moderne Kunst MADRE in Neapel / Italien. Es präsentiert in der ständigen Sammlung weltberühmte Werke, beispielsweise Joseph Beuys von Andy Warhol und „Die Revolution sind wir“ von Beuys. Ebenso ein Frühwerk („Bird“) von Tony Cragg, dem ehemaligen Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie.
Dass ausgerechnet Neapel so einen Fokus auf Beuys hat, ist irgendwie logisch. Schließlich entstanden dort auch einige seiner Werke, zum Beispiel der „Palazzo Regale“, der in der Kunstsammlung des Landes NRW im K20 in Düsseldorf ausgestellt wird. Und in Neapel fand auch ein Treffen von Warhol und Beuys statt.
Warum aber hat die Albertina Wien einen ganzen Raum im Untergeschoss mit den Werken der ZERO-Künstler Günther Uecker, Heinz Mack und Otto Piene sowie Imi Knoebel ausgestattet? Das liegt daran, dass das Sammlerehepaar Batliner seine Kunstsammlung der Albertina vermacht hat. Nur schade, dass Wikipedia ausgerechnet auf den Sammlerschwerpunkt aus Düsseldorf mit keinem Wort eingeht – er hat vor Ort einen breiten Raum eingeräumt bekommen. Ich fand es jedenfalls klasse, dort die mir vertrauten Künstler mit mir bis dato unbekannten Werken zu finden:
Im Prinzenpalais in Oldenburg bin ich erstmals auf den Maler Franz Radziwill aufmerksam geworden. Er lehrte an der Düsseldorfer Kunstakademie, bevor er von den Nazis als entarteter Künstler entlassen wurde. Und er hat in seiner Düsseldorfer Zeit auch die Stadt als Motiv seiner Werke genutzt, wie man sieht.
Dass in Museen in Nordrhein-Westfalen Werke der Düsseldorfer Malerschule hängen, hat mich hingegen wenig überrascht. So beispielsweise im Siegerlandmuseum in Siegen. Dort traf ich auf Oswald Achenbach und seinen Bruder Andreas Achenbach.
Überrascht hat mich hingegen das Stadtmuseum Siegburg, denn dort war offensichtlich einer meiner Lieblingskünstler vor Ort tätig: Harald Naegeli. Ihm habe ich vor Jahren bereits einen Blog-Beitrag gewidmet: Kunst-Asyl für Harald Naegeli
Als ich zu meiner Kirchenführer-Ausbildung im Katholisch Sozialen Institut in Siegburg war, überraschten mich dort an den Wänden kleine Kunstwerke, beispielsweise der berühmte und auf eine Karteikarte geschriebene Beuys-Satz „Wer nicht denken will fliegt raus“. Auch Uecker und A. R. Penck hängen in den Gängen bei den Seminarräumen.
Nicht so weit in der Ferne ist das Folkwang Museum Essen, das auch eine beachtliche Anzahl an Düsseldorfer Künstlern in seiner Sammlung hat:
Nun habe ich mir vorgenommen, diesen Artikel zu erweitern, wenn ich bei künftigen „Auswärtsspielen“ über Düsseldorfer Kunst oder Künstler stolpere.
Wer aber nun IN Düsseldorf mit mir auf den Spuren von Kunst und Künstlern unterwegs sein will, den lade ich beispielsweise zu einer Runde um die Kö ein. Dort gibt’s einige Werke, an denen Sie sicherlich schon hundertmal vorbeigegangen sind, ohne sie zu bemerken. Kontaktieren Sie mich!