Die einen nennen es die „perfekte Symbiose aus zwei unterschiedlichen Bier-Traditionen“, die andern ein Ding der Unmöglichkeit. Költ wird in Monheim am Rhein gebraut, also genau auf der Grenze zwischen Kölsch und Altbier – oder wie die Brauer selbst schreiben: auf dem rheinischen Bieräquator. Das Bräu der kleinen Biermanufaktur zeigt schon in seinem Namen, wie versöhnlich es daherkommt: Kö von Kölsch trifft auf „lt“ vom Alt – und heraus kommt „Költ“. Deshalb wird es auf der Webseite auch beschrieben als „Friedensangebot“. Da es zwischen den obergärigen Alt- und Kölsch-Metropolen gebraut wird, ist auch Költ obergärig – und greift damit die offensichtliche Gemeinsamkeit beider Biere auf.
Insbesondere das „1288“ trifft diese Absicht: Denn im Jahr 1288 tobte ebenfalls auf halber Strecke zwischen Köln und Düsseldorf, allerdings auf der anderen Rheinseite in der Worringer Heide, eine der blutigsten Schlachten des Mittelalters in diesem Teil Europas: Die Schlacht von Worringen gilt vielen als Ursprung der Rivalität zwischen Köln und Düsseldorf – obwohl das tatsächlich nichts das Geringste damit zu tun hat, wie ich in meinem Blog-Beitrag Lästern als Lieblingshobby beschrieben habe. Die Schlacht habe ich anhand des Stadterhebungsmonuments beschrieben: Düsseldorfs frühe Stadtgeschichte in vier Kapiteln.
Die 5,6% Alkohol beziehen sich auf den Tag der Schlacht am 5. Juni und die 12,88% Stammwürze sind ebensowenig Zufall. Und weil übermorgen der Jahrestag der Schlacht von Worringen ist, stelle ich heute das Friedensbier vor: Költ!
Die Bierpedia – das Online-Lexikon für Biere – beschreibt Költ so:
…eine Mischung der beiden Biersorten Kölsch und Alt. Die Idee dazu stammt von den beiden Designern Hans und Matthias, die im Jahr 2014 in Düsseldorf studierten und sich dort kennen lernten. Ihr erstes Költ brauten sie im August 2017. Es folgte eine Crowdfounding-Kampagne, die das nötige Kapital einbrachte um im Jahr 2018 die Költ GmbH zu gründen. Im November desselben Jahres wurde schließlich das erste Költ abgefüllt. Bleibt lediglich noch die eine Frage offen: Warum „Költ“ und nicht „Alsch“?
https://bierpedia.org/bier/koelt/
Hier die Webseite von Költ: https://www.koeltbier.de/
Na dann: Prost!
Oder hast Du nun Lust, mit mir eine Tour durch die Düsseldorfer Hausbrauereien zu machen und dabei unser obergäriges Bier und seine Geschichte und Geschichten besser kennenzulernen? Kontaktiere mich für eine Altbier-Tour: Die Altbiere der Hausbrauereien probieren.