Eine Röhe geht rechts vorbei, die zweite links. Unbemerkt. Zwischen den beiden Tunnelröhren – wie im Auge des Sturms – ein großer leerer Raum. Betonumhüllt und leer – wenn nicht gerade eine Ausstellung darin stattfindet. Dieser große Raum beherbergt das KIT, eine Abkürzung für „Kunst im Tunnel“. Gemeint ist der Rheinufertunnel, durch den täglich im Schnitt mehr als 50.000 Autos fahren.
Vor dieser außergewöhnlichen unterirdischen Kultur-Location auf Höhe des Mannesmann-Hauses lagern zur Sommerzeit auf den Rheinwiesen Sonnenanbeter und Musikfans gleichermaßen. Aus dem Café im KIT tönt an Sommerabenden häufiger mal Live-Musik. Je nach DJ in unterschiedlichen Musikstilen, oft in elektronischer Richtung. Herrliche sommerliche Abendstimmug.
Während der Coronazeit gab es große weiße Kreise auf der Wiese – mit Kreide aufgesprüht. In sie setzten sich die Paare und Gruppen hinein, um den Abstand zum nächsten zu wahren.
Hier ein schöner Bericht über die Kunst im Untergrund:
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/kunst-rheinufertunnel-duesseldorf-100.html
Schon während der Bauzeit des Tunnels wurden in diesem großen Betonraum legendäre Künstlerpartys gefeiert: Eine Klappe mit improvisierter Leiter als Zugangsweg reichte. In den 1980er-Jahren machte man sich über Themen wie Brandschutz und Fluchtwege offensichtlich noch keine großen Gedanken.
Auch im Rheinufertunnel selbst gab es schon Kunst. Natürlich nicht, wenn dort der Autoverkehr rollt. Aber zum 25. Jubiläum seiner Eröffnung wurde der Tunnel für einen Tag für den Autoverkehr gesperrt. Hier findet sich ein Bericht von mir über das Kunstevent dieses einen Tages im Sommer 2019. Ich kann heute stolz sagen: Ich war dabei!
Übrigens ist das KIT nicht nur Ausstellungsraum, sondern auch einer der angenehmen Treffpunkte am Rhein. Mit Blick aufs Wasser einen Kaffee trinken, leckeren Kuchen essen, mit Freunden klönen und die Welt vorbeiflanieren sehen – hier lassen sich entspannte Stunden verbringen.
Hier der Link zur Webseite des KIT: https://www.kunst-im-tunnel.de/
Konnte ich Ihnen nun Lust auf einen geführten Spaziergang durch Düsseldorf machen? Dann melden Sie sich doch bei mir – ich zeigen Ihnen gerne ganz individuell meine Lieblingsstadt am Rhein. Und dabei ist es egal, ob Kunst oder Gastro-Szene, Geschichte oder Architektur das Thema der Tour sind – ich kenne mich aus :)