Am Aschermittwoch – da ist alles vorbei. Aber das Rheinland wäre ja nicht das Rheinland, wenn selbst dies kein Anlass zum Feiern wäre. Egal ob in Köln – wo im Veedel der Nubbel verbrannt wird – oder in Düsseldorf, wo der Hoppeditz den Weg aller Phönixe gehen muss…
Denn um am 11.11. wie Phönix aus der Asche auferstehen zu können, muss der Hoppeditz erst zu Asche werden. Am Abend des Aschermittwoch wird er verbrannt. Sehr nett geht das im „Goldenen Kessel“ in der Altstadt zu. Im Stammhaus der Hausbrauerei Schumacher sind die Düsseldorfer unter sich – vermutlich weil Auswärtige keinen Platz in den jedes Jahr wieder voll reservierten Gaststube bekommen :)
Wie auf einer Beerdigung üblich sind alle schwarz gekleidet – die Herren mit Zylinder, die Damen mit Schleier am Hütchen oder am ins Haar gesteckten Fascinator.
Zuerst gibt’s einen Leichenschmaus – traditionell Fisch.
Dann spielt eine meist ziemlich gute Live-Band Düsseldorfer Karnevalslieder (ja, die gibt es! Und es geht dabei längst nicht immer nur gegen die Kölner.) Da wird auch schon mal getanzt.
Irgendwann kommt der Priester mit Gefolge, macht alle ordentlich mit dem per Klobürste aus dem Sektkühler auf die Trauergemeinde gesprenkeltem (Weih)Wasser nass.
Feuchte Augen haben die Anwesenden ohnehin, denn was wäre eine Trauerfeier ohne lautstarkes Weinen?
Seine Trauerpredigt birgt so manche platte Pointe.
Der einzige Satz, den man sich als Trauer-Feiernder merken muss, ist die Antwort „öö-wer-all nur doo nich“ auf seine Frage: „Semmer schon in Neviges gewä-hä-se?“
Im Anschluss an die Predigt geht es dann raus auf die Bolker Straße, und dort wird dann die Strohpuppe des Hoppeditz verbrannt.
Wollen Sie mehr zum Thema Karneval in Düsseldorf wissen?
Dann empfehle ich a) einen Besuch im „Haus des Karnevals“ – vorherige Anmeldung erforderlich – und b): Kontaktieren Sie mich und wir machen uns gemeinsam auf und entdecken die Spuren des Karnevals.
Ein herzliches DANKE geht an meine Stadtführer-Kollegen Dirk Mews und Jörg Allenstein für die schönen Fotos!