UPDATE 20. Dezember 2023: Leider kann die Installation „In Orbit“ im K21 bereits ab sofort nicht mehr betreten werden. Geplant war ursprünglich, sie ab 7. 1. 2024 zu schließen. Intern hatte es wohl schon mehrfach Diskussionen gegeben, In Orbit früher abzubauen, denn die Instandhaltungskosten sind enorm: Die Befestigungen für die drei Lagen Netze müssen regelmäßig geprüft (und vom TÜV abgenommen?) werden. Vor allem in heißen Sommern mussten die großen Kugeln erneuert werden, da ihr Material wie bei Luftballons wohl Luft verliert und sie platter werden. Wie schade! Ich habe viele Kunden und Gäste wegen dieser Installation auf einen Besuch des K21 hingewiesen, weil ich selbst so ein Fan davon bin / war. Angeblich wird in Spanien ein neue und noch größere Installation dieser Art installiert – dann heißt es wohl: „Auf zum Guggenheim Bilbao“.
Nicht jeder darf sich in den Orbit begeben. Genau wie bei der Raumfahrt muss man bestimmte Kriterien erfüllen. Im K21 geht es allerdings nicht um Fitness, sondern um Bekleidung, vor allem um die Schuhe: Flach müssen sie sein, ohne Absatz, und sie dürfen keine Schnallen oder Haken haben, mit denen man irgendwo hängen bleiben könnte. Wer sich dann noch einen Arbeits-Overall überzieht, der darf aufs Netz – maximal zehn Personen gleichzeitig.
„In Orbit“ heißt der Kunstwerk-Renner, der seit etlichen Jahren die Düsseldorfer und ihre Besucher im K21 erfreut. So groß war das allgemeine Bedauern – man könnte fast von Trauer sprechen -, als zum Ende der ursprünglich geplanten Ausstellungszeit das Kunstwerk des Argentiniers Tomas Saraceno abgebaut werden sollte … und ebenso groß die Begeisterung, dass es angekauft wurde. So können wir großen Düsseldorfer Kinder auch künftig unter dem großen Glasdach darauf herumkraxeln.
Denn im Grunde ist diese begeh- und bekletterbare Installation genau dies: ein großer Erwachsenen-Spielplatz. Für Besucher ohne Höhenangst sind die drei über den Innenhof des ehemaligen Ständehauses gespannten Stahlnetze ein purer Spaßfaktor. Ein bisschen Überwindung bei den ersten Schritten, ein gerüttelt Maß an Gewöhnung an das Schwanken, hin und wieder ein Blick in den Abgrund unter einem – immerhin liegen 25 Meter zwischen dem untersten Netz und dem Fußboden.
Sobald ein anderer Besucher sich auf dem Netz bewegt, kann man seine vorher geplanten Bewegungen vergessen.
http://tomassaraceno.com/projects/in-orbit/
…und selbst wenn Sie kein Interesse an moderner Kunst oder gar Kunst zum Mitmachen haben: Ein Besuch im K21 lohnt allein schon wegen der Architektur – dieser einmaligen Verbindung von historischem Gebäude des preußischen Ständehauses mit der modernen Glaskuppel à la Reichstag!