Gerade in der schönen und warmen Jahreszeit erinnern sich viele Düsseldorfer fast schon wehmütig an Werke von Jörg Immendorff. Der Maler und Bildhauer verstarb gestern vor 16 Jahren, am 28. Mai 2007.
Im kollektiven Gedächtnis sind vor allem seine Affen präsent. Jahrelang stand eine Auswahl am GAP 15 am Graf-Adolf-Platz:
Damals hatte der Kunsthändler Helge Achenbach sie als Unterstützung zur Top-Gastronomie, für die er das künstlerischen Konzept gestaltet hatte, dort hingestellt.
In wessen Eigentum sich diese Affen heutzutage befinden, ist nicht bekannt. Denn 2015 kamen etliche der Skulpturen bei einer Auktion unter den Hammer. Der wegen Betrugs an reichen Kunden (z. B. den Aldi-Erben) zu einer mehrjährigen Gefängnnisstrafe verurteilte Achenbach war mit dem Akademieprofessor Immendorf einst dicke befreundet. Die Auktion war Teil der Aktivitäten des Insolvenzverwalters, Masse aus Achenbachs Firmen herauszuholen. Hier kann man das beim Focus nachlesen: https://www.focus.de/panorama/boulevard/kunst-ansturm-auf-immendorffs-affen-bei-achenbach-auktion_id_4759665.html
Monkey’s Island würde in diesem Jahr 20 Jahre alt
Wer in den Jahren 2003 bis 2006 in Düsseldorf war, der erinnert sich noch an andere Monkeys – nämlich an das Monkey’s Island. Name und das Logo des ersten Stadtstrands Deutschlands im Medienhafen stammten ebenfalls von Jörg Immendorff. Die Erinnerung ist Nostalgie pur: Tonnenweise aufgeschütteter Sand, relaxte Beach-Atmosphäre bei chilligen Sounds und Drinks. Die Zehen spielten im Sand, das Leben war entspannt und gut. Dann kamen Immobilieninvestoren – und heute stehen das Hyatt-Hotel und sein Zwillingsbau an diesem Ort. Die WZ hat einen wunderschön-nostalgischen Blick auf diese Mischung aus Hippie-Kultur und Düsseldorfer Schick geworfen: https://www.wz.de/nrw/duesseldorf/monkey-s-island-der-erste-und-schoenste-stadtstrand-deutschlands_aid-51109679
Eine Statue im Medienhafen erinnert an Immendorff und sein Wirken: Hans Albers. Er steht auf der Freifläche vor seinem ehemaligen Atelier in den Kaistraße Studios von Pritzker-Preisträger David Chipperfield.
Auch Street-Art lässt mich beim Gang durch Düsseldorfs Straßen immer wieder an Jörg Immendorf und seine Affen denken: Maleraffen erobern den Großstadt-Dschungel.
Haben Sie nun Interesse, mit mir Kunst im öffentlichen Raum zu erkunden? Die Maleraffen stehen zwar nicht mehr herum, aber dafür können wir reichlich andere – ebenso schöne – Skulpturen auf unserem Weg finden. Melden Sie sich für einen Spaziergang!