Etwas ab vom Schuss liegt der Fleher Hof schon – doch die Erwartungen auf eine entspannte Parkplatzsituation wurde enttäuscht. Macht aber nix – das Restaurant ist es wert.
Von der Einrichtung her ist es ein klassisches Wirtshaus: massive Holztische, keine Tischdecken, Bänke und Stühle à la Bauernmöbel. Gut bürgerlich. Doch schon die flotten, fixen und freundlichen Mädels vom Service machten den Unterschied zum Brauhaus-Wirtshaus mit granteligem Köbes deutlich, denn sie vereinten korrekt und locker.
Zunächst kam ein Gruß aus der Küche: Jakobsmuschel-Schaumsüppchen. Wir haben das Restaurant zur Tour de Menü besucht – das 3-Gang-Menü bestand aus: Sehr schmackhafter „Pariser Suppe“, also eine französische Zwiebelsuppe mit dicken Graubrotwürfel und Comté-Käse überbacken. Dann kam der „D´dorfer Senfrostbraten“: zwei dicke Stücke Flanksteak mit ABB Senf, dazu Speckbohnen und Kartoffelgratin. Als Dessert gab’s Schokolade: Dunkles Schokoladenmousse, Erdnuss und Toffee, wobei das Mousse deutlich herausstach.
Wer kein Menü hatte, wählte zum Beispiel die Sauerkrautsuppe mit Ochsenbäckchen oder das echte Wiener Schnitzel aus dünnem Kalbfleisch. Der dazu gereichte Gurken-Kartoffel-Salat erhielt unseren einzigen klitzekleinen Kritikpunkt auf hohem Niveau, denn wir empfanden die Gurkenscheiben als in Sauce ertränkt. Lecker war er aber, ebenso wie der Kräutersalat.
Wir waren schon nach dem Hauptgang derart pappsatt, dass ein Verdauungsschnäpschen Platz schaffen musste. Die Auswahl an Obstbränden ist gut. Dabei hatten wir eine Frage: Wie heißt eigentlich dieser Ausgießer/Portionier-Ballon/ gläserne Knubbel auf den Schnapsflaschen? Da gibt es bestimmt auch einen offiziell-korrekten Begriff, oder? ;)
Fazit: Schade, dass ich so weit weg wohne – aber in den Fleher Hof kann man sehr gut hingehen, wenn man Lust auf gutbürgerliche Küche mit einem Schuss Rafinesse und Internationalität hat.
Fleher Hof
Fleher Strasse 254
40223 Düsseldorf-Flehe
www.fleherhof.de