Aktuell ist perfektes Wetter zum Flanieren. Neulich ist mir dieses herrlich altmodische Wort wieder mal begegnet. Flanieren, das ist Spazierengehen ohne Ziel. Zeit vertrödeln, dabei den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Flanieren lässt es sich herrlich auf der Königsallee, mit Blick in die Schaufenster, aber mindestens ebenso auf die anderen Flaneure. Passanten, denen man begegnet.
Nicht optimal zum Flanieren finde ich das Rheinufer. Da geht man doch vermutlich eher spazieren ;)
Der schönste Ort, um in Düsseldorf zu Flanieren, ist für mich der Hofgarten. Das klassische Flanieren geschieht für mich im Park. Unter den Schatten spendenden Kronen uralter Bäume. Und jetzt ist eben die perfekte Jahreszeit zum Flanieren: nicht mehr kalt, aber noch nicht zu heiß.
Auf das Thema „Flanieren“ kam ich bei einer Fahrt mit der Rheinbahn – genauer gesagt: mit der Hofgarten-Bahn der Rheinbahn.
An den Wänden gibt es so interessante Infos und historische Fotos, dass man glatt weiterfahren möchte. Dort wird nicht von Flanieren geschrieben, sondern von Lustwandeln Auch ein schönes altes Wort. Danke, Rheinbahn!
Über eniges von dem, was beim Flanieren im Hofgarten so alles zu sehen ist, habe ich in diesem Blog bereits berichtet:
– Der „Handschmeichler“ von Henry Moore zählt zu meinen Lieblings-Kunstwerken.
– Auffällig ist der meist kopflos erscheinende Rufer über die Landskrone, Der Mahner.
– Die Geschichte hinter der an armlose griechische oder altrömische Statuen erinnernden Nackten „Harmonie“ von Aristide Maillol finde ich ungeheuer spannend.
– Corona-bedingt wurden im Frühjahr 2020 die leuchtenden Parkbänke abgebaut. Dann fanden auf der Reitallee umfangreiche Bauarbeiten statt. Aber jetzt leuchten sie glücklicherweise wieder. Oder aus Stromspargründen doch nicht… oder doch?
– Unweit der Reitallee und in Sichtweite von Schloss Jägerhof finden sich die Meninas.
Auch künftig werde ich sicher noch über weitere Kunstwerke und sonstige Entdeckungen im Hofgarten schreiben.
Nicht mehr ganz zum Hofgarten, aber in unmittelbarer Nähe, gehört der Malkastenpark zu meinen Lieblingsparks in Düsseldorf. Hier mein Blog-Beitrag dazu.
Flaneure machten Persil bekannt
Ach ja: Wenn es ums Flanieren geht, dann könnte uns Düsseldorfern Fritz Henkel mit seinen Werbeaktivitäten für sein Waschmittel Persil ein Vorbild sein: Im Jahr 1907 war er einer der Pioniere der deutschen Werbung. In der WDR-Sendung „Stichtag“ vom 6. Juni 2007 (https://www1.wdr.de/stichtag/stichtag2842.html) werden seine Flaneure wie folgt beschrieben:
„Fritz Henkel erweist sich als ideenreicher Werbestratege. Er investiert rund eine Million Mark pro Jahr in Zeitungsanzeigen, Städtereklame und auch ganz unkonventionelle Werbemethoden. Berühmt werden seine weiß gekleideten Männer, die mit weißen Persil-Sonnenschirmen durch belebte Einkaufstraßen flanieren und en passant die Weltneuheit unter die Leute bringen.“
Wenn Sie nun Lust darauf bekommen haben, mit mir durch die Stadt zu flanieren: Herzlich willkommen! Ich zeige Ihnen gerne Kunstwerke im Hofgarten oder generell im öffentlichen Raum in Düsseldorf und erzähle die Geschichten dazu, dann kontaktieren Sie mich!