Hinter der Kirche St. Lambertus steht an der Kreuzung von Stiftsplatz in die Straße Alte Stadt ein Brunnen. Eher unauffällig plätschert er vor sich hin, sozusagen die graue Maus unter Düsseldorfs Brunen. Doch steht er für die ganz frühe Geschichte der Stadt: Der Fischerjunge.
Der Brunnen wurde im Jahre 1938 von dem Bildhauer Willi Hoselmann gestaltet. Aus einem relativ kleinen Becken ragt eine Säule. An ihr sind auf halber Höhe einige Fische angebracht, die Wasser speien. Auf der Säule aus Aachener Blaustein steht ein kleiner Junge, pausbäckig und den in Kirchen zu sehenden Putten-Engeln nicht unähnlich. Und doch hat er nichts Heiliges an sich. Statt dessen hält er einen Fisch in der Hand, konzentriert, als würde ihm dieser jeden Moment aus der Hand glitschen.
Der Brunnen erinnert daran, dass Düsseldorf einst als Fischerort begann: Die ersten Bewohner hatten das Recht, in der Düssel Fische zu fangen – der Rhein gehörte damals dem Erzbischof von Köln und war damit tabu. Als Nahrungsgrundlage waren die Düsselfische enorm wichtig – und Düsseldorf anfangs ein Fischerdorf. Vermutlich daher auch der Name: Die Düssel war einfach existenziell.
Anlässlich des 650-jährigen Stadtjubiläums von Düsseldorf gab der Heimatverein Düsseldorfer Jonges den Brunnen in Auftrag.Folgende Inschrift ist am Brunnen zu lesen: „ZUR ERINNERUNG AN DIE 650 JAHRFEIER DER STADT DÜSSELDORF / ERRICHTET VOM HEIMATVEREIN DÜSSELDORFER JONGES E.V. / 16. AUGUST 1938“
In den Jahren 1948 und 1954 wurde die Figur zweimal zerstört und später rekonstruiert.
Hier lässt sich der Eintrag im Online-Lexikon Wikipedia lesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Fischerjungen-Brunnen
Vom gleichen Bildhauer Hoselmann stammen noch etliche weitere Werke in der Düsseldorfer Altstadt: Der Gießerjunge am Marktplatz gehört ebenso dazu wie die Plakette mit Heines Abbild am Heinehaus in der Bolkerstraße.
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