Offensichtlich liebte er Türen. Der Bildhauer und Maler Ewald Mataré schuf viele Türen, Türknäufe und Eingangsbereiche von Gebäude, beispielsweise Kirchen. Täglich wird so das Werk des Künstlers angefasst, benutzt – und damit nicht vergessen. Vor 136 Jahren wurde er am 25. Februar geboren.
Die Haupt-Eingangstür der Düsseldorfer Kunstakademie zählt zu seinen oft benutzten und damit aber auch oft übersehenen Werken:
Haben Sie neben dem schön geschwungenen Türknauf das moderne silberfarbene Türschloss entdeckt? Die Sicherheitsbedingungen fordern ihren Tribut – aber es passt von Stil und Farbigkeit her überhaupt nicht zu Matarés Kunstwerk. Wurde es so zerstört? Man kann sich heute noch vorstellen, dass der Einbau für eine heftige Diskussion sorgte. Ich bin da eher pragmatisch: So ist es allemal besser, als wäre das Tor an sich ausgetauscht worden.
Eine von Matarés Eulen findet sich – ganz unscheinbar an der Eingangstür eines Privathauses – in der Mühlenstraße in unmittelbarer Nähe des Burgplatzes:
Mataré schuf reichlich sakrale Kunst für Kirchen. Beispielsweise diese Tür für die Düsseldorfer Altstadt-Kirche Sankt Lambertus:
Über Sankt Lambertus als „ältestes Gebäude der Stadt“ habe ich auch schon mal in meinem Blog geschrieben.
Auch in der Rochuskirche in Pempelfort lässt sich Matarés Werk finden: Er gestaltete gemeinsam mit seinen Studenten die im Zweiten Weltkrieg stark zerstörte und nach Plänen des Architekten Paul Schneider-Esleben neugebaute Kirche ab 1955 mit Grundstein, Taufbecken, Kanzel, Altar, Sedilien und mehreren sakralen Gegenständen aus.
So richtig intensiv habe ich mich erst im Jahr 2021 mit Mataré beschäftigt, nämlich in seiner Funktion als Lehrer von Joseph Beuys. Damals gab es anlässlich des 100. Geburtstags von Joseph Beuys in der Akademie-Galerie am Burgplatz eine Ausstellung von Lehrer-Schüler/Lehrer-Schüler: „Mataré – Beuys – Immendorff“.
Die Rheinische Post schrieb einen interessanten Artikel zu dieser Ausstellung: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/kultur/ausstellung-mit-matare-beuys-und-immendorff-in-der-akademiegalerie_aid-57255287
Eines der schönsten Mataré-Werke steht allerdings weder in Düsseldorf, noch in seinem langjährigen Wohnort Meerbusch-Büderich noch in seiner Geburtsstadt Aachen, sondern in Essen: Der Engel auf dem Bischofshaus neben dem Dom.
Mehr zu Ewald Mataré können Sie in diesem Wikipedia-Artikel nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Ewald_Matar%C3%A9
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