Übermorgen jährt es sich zum 109. Mal, dass im Rheinland unter freiem Himmel geturnt wurde. Genau am 15. Mai 1815 geschah dies, und zwar im Düsseldorfer Hofgarten. An dieser historischen Stelle steht heute ein Stein – neben dem Kinderspielplatz an der Nordstraße.
Initiiert hatte diesen ersten Freiluft-Sport der „Turnvater“ Friedrich Ludwig Jahn.
1815 – das Jahr des Wiener Kongresses. Das Ende der französischen Besatzung. Das Rheinland wurde preußisch. Und genau darum ging es Jahn: Nicht um Fitness wie heute, sondern um Wehrhaftigkeit, um Wehrfähigkeit, um Widerstand. Deshalb war Turnen auch unter Napoleon verboten. Die Deutschen sollte sich allein schon von ihrer fehlenden körperlichen Fitness her nicht wehren können.
Zumal der Turnsport jahrelang als „staatsgefährdende Propaganda“ verboten war. Hier ein Artikel darüber aus der Berliner Morgenpost.
Turnen war früher der Oberbegriff für alle möglichen Sportarten, nicht nur das, was wir heute als Turnen im Sinne von Gymnastik bezeichnen. Da ging es um Beweglichkeit, Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer. Kurz nach Ende der französischen Besatzung war Turnen denn auch ganz allgemein die körperliche Ertüchtigung in Vorbereitung auf den Militärdienst.
Die Geschichte vom „Turnvater Jahn“ findest Du hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_Jahn
Auch heute noch wird in Düsseldorfs Parks „geturnt“ – kostenlos und ohne politisches Ziel – wenn man einmal vom gesundheitspolitischen Aspekt absieht. Das Sportamt der Stadt organisiert den „Sport im Park“: von Yoga über Zumba, Rückentraining und Tai-Chi bis funktionales und intensives Fitnesstraining. Die Orte sind dabei sehr vielfältig – nur der Hofgarten ist nicht dabei. Dafür wird unter anderem im Bilker Rheinpark, Rheinpark Golzheim, Volksgarten und im Mahnmalpark gesportelt.
Hier finden sich mehr Infos: https://www.duesseldorf.de/sportamt/sport-im-park