Auf einem filigran anmutenden Gestell aus Metall liegt eine glänzende Kugel. Ein wenig wirkt sie wie ein zu klein geratenes Ufo, das sich verflogen hat. Da diese Metallkugel vor dem Malkasten gelandet ist, ist sofort klar, dass es sich hierbei um ein Kunstwerk handelt. Handeln muss. Einmal im Jahr – vielleicht auch seltener – wechselt das Kunstwerk auf dem Malkasten-Vorplatz. Seit Herbst glänzt diese space-ige Kugel.
Die glänzende Oberfläche reflektiert ihre Umgebung, spielt mit dem Betrachter ebenso wie mit Wetter und Tageszeiten.
An der Wand des Malkastens ist die „Auflösung“ in Form einer kleinen Tafel angebracht: „Hede Bühl – Floraler Kopf – 1999 – gegossenes Aluminium, poliert“ steht dort. Es ist also keine plattgedrückte Kugel, sondern ein Kopf. Die in ihn eingelassenen Linien stellen Blütenblätter dar – keine Gehirnwindungen, wie man zunächst als Assoziation mit dem Wort „Kopf“ denken könnte.
Hede wer? fragte ich mich zunächst… Der Name der Künstlerin sagte mir bis dato wenig – ein guter Grund, Hede Bühl zum Thema dieses Blog-Beitrags zu machen. Denn die Dame ist ein durchaus bekannter Name in der Düsseldorfer Kunstlandschaft. Sie arbeitete zeitweise im Atelier von Ewald Mataré und studierte bei Joseph Beuys.
Hede Bühl lebt seit 1980 in der Künstlersiedlung in Düsseldorf-Golzheim. Ich hoffe, es geht ihr auch im hohen Alter noch so gut, dass sie dort auch tatsächlich noch immer arbeitet, wie es ihr Wikipedia-Eintrag beschreibt: https://de.wikipedia.org/wiki/Hede_B%C3%BChl.
Wer ein weiteres Werk von Hede Bühl im öffentlichen Raum sehen möchte, sollte nach Duisburg fahren. Vor dem dortigen Rathaus steht eine ihrer Skulpturen: Mit der geknebelten und gefesselten Figur ehrt sie Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen, die zu Opfern der Nationalsozialisten wurden.
Es lohnt sich, auf der Webseite von Hede Bühl zu stöbern: