Der 17. September ist der Gedenktag des Heiligen Lambert. Doch wer war das überhaupt? Einen ersten Eindruck gibt – wie immer – das Online-Lexikon Wikipedia:https://de.wikipedia.org/wiki/Lambert_von_L%C3%BCttich
Jetzt wissen wir also schon: Eigentlich hieß er Lambert von Lüttich – oder Lambert von Maastricht. Doch warum wurde er ein Heiliger? Und warum dann der Patron der ältesten Kirche in Düsseldorf?
Erste Hinweise geben Relieftafeln, die auf der Backsteinmauer längs des kleinen Gangs zwischen dem Stiftsplatz vor St. Lambertus und dem Burgplatz (rechts entlang des Hauses Goldener Ring) angebracht sind:
So tasten wir uns allmählich an den Lambert heran und sehen seine Vielfalt.
Eine aufschlussreiche Quelle ist das Heiligenlexikom: https://www.heiligenlexikon.de/BiographienL/Lambert_von_Maastricht.html
„Lambert war Sohn wohlhabender Eltern, ein Neffe des Bischofs Theodard von Maastricht, der ihn ausbildete. Nach den Legenden trug er als junger Diakon um den Weihrauch zu entzünden glühende Kohlen im Chorhemd, ohne dass dieses verbrannte, und wachte in eisiger Nacht im Büßerhemd vor dem Kruzifix in der Kirche. Nach Theodards Ermordung wurde er nach 669 von König Childerich II. zum Nachfolger ernannt, lebte aber ab 675 nach der Ermordung des Königs sieben Jahre – durch den fränkischen Hausmeier Ebroin verbannt – im Benediktinerkloster Stablo – dem heutigen Stavelot. Unter Pippin dem Mittleren kehrte er nach Ebroins Ermordung 682 nach Maastricht zurück und bemühte sich besonders um die Bekehrung der heidnischen Toxandren – der Menschen rund um Tongern. In Auseinandersetzungen um eine Blutrache – oder, nach späterer Überlieferung, weil er Pippin wegen seines Ehebruchs mit der Schwägerin Alpais, der Mutter von Karl Martell, getadelt hatte – wurde Lambert von Pippins Hausmeier Dodo in seinem Haus ermordet. „
Die englischsprachige Wikipedia gibt übrigens besser Auskunft:
https://en.wikipedia.org/wiki/Lambert_of_Maastricht
Lambert denounced Pepin’s liaison with his mistress Alpaida, the mother of Charles Martel. The bishop was murdered during the political turmoil that developed when various families fought for influence as the Merovingian dynasty gave way to the Carolingians. Lambert came to be viewed as a martyr for his defence of marital fidelity.
Nicht zu vergessen hat er auch mit einem der wichtigeren Mönche zusammengearbeitet, die den heidnischen Festland-Europäern aus England kommend den christlichen Glauben brachten – dem heiligen Willibrord: https://de.wikipedia.org/wiki/Willibrord
Und auch das Domradio gibt noch ein paar interessante Details:
Im deutschen Regionalkalender sowie in den Bistümern Aachen, Freiburg und Luxemburg wird das Gedächtnis Lamberts am 18. September begangen.
Patron der Stadt Freiburg; der Bauern, Chirurgen; Bandagisten, Zahnärzten; Patron des Bistums Lüttich; bei Nierenleiden.
dargestellt in bischöflicher Meßkleidung mit Handkreuz, Kirchenmodell, Schwert, Pfeilen, Lanze, glühenden Kohlen.
https://www.domradio.de/namen/lambert-von-maastricht
Jetzt wissen wir es also: Die Verteidigung der ehelichen Treue machte Lambert zum Heiligen. Wobei ich die Geschichte mit den glühenden Kohlen auch prima finde :) Politisch setzte er sich damit so sehr in die Nesseln, dass er um die Ecke gebracht wurde… und weil er vermutlich unbewaffnet überrascht wurde und sich deshalb nicht wehrte – schwupps – wurde er zum Heiligen. Mittelalterliche Fabulierkunst hat dazu sicherlich ihren Teil beigetragen – schließlich hat er die Heiden zum einzig wahren Glauben bekehrt und bei der Verbreitung des Christentums geholfen.
HIER finden Sie mehr über „seine“ Kirche – St. Lambertus – das älteste Gebäude der Stadt.
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