Christian Dietrich Grabbe muss sehr viele tiefschürfende Gedanken gehabt haben – angesichts dieser hohen Denker-Stirn. Der Dichter würde am 11. Dezember seinen 220. Geburtstag feiern.
Doch Gedanken alleine bewegen nichts – sie müssen auch kundgetan werden. Und das tat Grabbe in Form von Theaterstücken. Er gilt neben Georg Büchner als der bedeutendste Erneuerer des deutschsprachigen Dramas und Wegbereiter des Realismus auf der Bühne. Doch aufgeführt wurden seine Stücke nur selten. So wurde er nach seinem Tod vergessen – und erst später wieder ausgegraben. Vor allem auch die Nationalsozialisten fanden seine Stücke toll – antisemitische Aussagen und eine nationale Tendenz wurden zu ideologischen Anknüpfungspunkten.
Aus der Wikipedia:
Ein Stipendium ermöglichte ihm ab 1820 ein Jura-Studium in Leipzig, das er 1822 in Berlin fortsetzte. In Berlin lernte er Heinrich Heine kennen.
…Dort hatte er sein Wohnhaus auf der Bolkerstraße 6. Der heutige Nachkriegsbau in der Ritterstraße 21 zeigt eine Steintafel, die auf seinen damaligen Aufenthalt hinweist: „In diesem Hause Litt und Stritt der Dichter Chr. Dietr. Grabbe 1834 bis 1836“. Dort arbeitete er mit Karl Immermann, den er 1831 kennengelernt hatte, an dem von diesem erneuerten Stadttheater. Doch auch diese Zusammenarbeit dauerte wegen der Depressivität und der Alkoholexzesse Grabbes nicht lange.
Und so erklärt sich wohl, weshalb Grabbes Büste dem nach ihm benannten Platz den Rücken zuwendet. Nachdenklich – und eben auch depressiv-traurig blickt er zu Boden – auch nicht auf die Schönheit des Hofgartens und den Weiher vor sich.
Vor allem in den 1930er Jahren wurden mehrere Straßen nach Grabbe benannt. Auch in Düsseldorf ist ein Platz nach im benannt: Der Grabbeplatz zwischen K20 und Kunsthalle an der Mühlenstraße in der Altstadt. Der US-Künstler und Beuys-Fan James Lee Byars trat nach Beuys‘ Tod 1986 vehement für eine Umbenennung des Grabbeplatzes ein. Er setzte sich tagelang auf die Kunsthalle und ließ einmal pro Stunde seine Stimme laut über den Platz schallen: „Beuysplatz“! Sein Einsatz blieb ohne Erfolg – noch immer stehen Kunsthalle und K20 am Grabbeplatz. Beuys hat dafür die Straße am Rheinufer erhalten.
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