Die Buscher Mühle ist die älteste Wassermühle in Düsseldorf. Hier wurde bis zum Zweiten Weltkrieg Korn mit der Wasserkraft der Nördlichen Düssel gemahlen. Sie ist eine von einstmals vielen Mühlen, die mit der Kraft der Düssel angetrieben wurden. Darüber habe ich bereits einen Blog-Beitrag geschrieben: Das Wasserrad an der tosenden Düssel – und darin erklärt, wie die Düssel zu ihrem Namen kam.
Die Buscher Mühle gehörte einst zum Buscher Hof. Laut einer Urkunde vom 6. November 1316 hatte ein gewisser „Johannes de Buscho“ den Hof von der Eigentümerfamilie Pempelfort gepachtet und war wohl der damalige Müller. In dem Dokument wird keine Mühle erwähnt. Man kann aber davon ausgehen, dass es im 14. Jahrhundert an diesem Standort eine Getreidemühle gab. Denn als Derendorf im Jahr 1384 nach Düsseldorf eingemeindet wurde, soll eine „Derendorfer Mull“ ein Drittel des Steueraufkommens der damaligen Residenzstadt Düsseldorf aufgebracht haben. Und die Buscher Mühle war damals DIE Derendorfer Mühle.
Es gab auch einen Streit vor Gericht über Wasserrechte zwischen einem Müller und dem Kloster Düsseltal. Auch dabei kann es sich wohl nur um die Buscher Mühle gehandelt haben. Erstmals urkundlich erwähnt wurde sie in einem Kaufvertrag aus dem Jahr 1790. Damals erwarb die Stadt Düsseldorf die Mühle für 3000 Taler.
Im Laufe ihrer Geschichte wechselte die Mühle mehrfach ihren Besitzer und wurde auch mehrmals umgebaut. Um die Produktivität zu erhöhen, wurde vermutlich im Jahr 1811 das Mahlwerk auf drei Mahlgänge erweitert. „Anno 1811, der 18te Dezember“, diese Jahreszahl ist im Baum, der senkrechten Hauptantriebswelle, eingeschlagen. Die hölzernen Achsen und Zahnräder des Mahlwerks sind folglich mehr als 200 Jahre alt.
Jetzt noch etwas zur Technik dieser Wassermühle:
Der Wasserzulauf ist unterschlächtig, das Mühlrad wird von unten angetrieben. Das Wasser fließt unten und drückt so auf die Bretter, die auch Schaufeln genannt werden. Ich vermute mal, das Wort „unterschlächtig“ kommt vom Wort schlagen, denn hier schlägt das Wasser unterhalb des Rades auf die Schaufeln auf. Unterschlächtige Wasserräder werden bei Flüssen ohne Fallhöhe von oben in Bach oder Fluss „reingehängt“. Man verzeihe hier meine nicht-fachmännische Ausdrucksweise ;) .
Dieser Wasserrad-Typ wird Strauberrad genannt. Darunter versteht man ein Mühlenrad aus einem Reifen mit aufgesetzten Schaufeln.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude bei einem Bombenangriff am 2. November 1944 stark zerstört. 1956/57 ließ die Stadt die Buscher Mühle wieder aufbauen. Aus Kostengründen versetzte sie Gebäude und Mühle jedoch nicht in den Originalzustand zurück. Das Gebäude erhielt eine vereinfachte Dachform und im Inneren wurde nur ein Mahlwerk rekonstruiert.
Trotzdem oder gerade deshalb geht mein Dank an alle Menschen, die sich um den Erhalt von solchen historischen Gebäuden kümmern! Seit dem Umbau dient sie dem Heimatverein Derendorfer Jonges als soziale und kulturelle Begegnungsstätte.
Die Buscher Mühle liegt an der Mulvanystraße im Stadtteil Düsseltal. Ich habe mir vorgenommen, demnächst mal einen Beitrag über den Namensgeber dieser Straße – Thomas Mulvany – zu schreiben…
Auf dieser Webseite finden sich weitere Infos zur Buscher Mühle: https://buschermuehle.de/