Stellen Sie sich bitte vor, Sie spazieren die Rheinuferpromenade entlang. Ja – trotz des aktuellen Regewetters. Blicken Sie doch mal nicht zum Wasser, sondern zu Ihren Füßen… und sie werden auf dem Weg vor sich Wellen entdecken. Hellblaue Rhein-Wellen.
Und nun stellen Sie sich bitte vor, diese fast pastellig-graublauen gewellten Pflastersteine wären von einem kräftigen Blau. Kornblumenblau – so wie man das in der Altstadt durchaus schon mal werden kann – oder so ähnlich. Jedenfalls viel viel blauer. Dies hatte nämlich Niklaus Fritschi (https://de.wikipedia.org/wiki/Niklaus_Fritschi) vorgeschlagen, der Schöpfer der Rheinuferpromenade… und erntete dafür einen wahren Shitstorm. So wurde das Blau mitsamt seiner Idee verwässert und es endete in einem Regentagshimmelgraublau. Letzendlich blieb das kräftige Blau nur für die paar Meter Düsselmündung am Unteren Rheinwerft – direkt neben dem Burgplatz. Sehr schade, wie ich finde. Ein wenig mehr Mut zu Farbe hätte hier nicht geschadet.
Der Schweizer Fritschi mit seinem Büro in Düsseldorf-Gerresheim feiert am 27. Januar seinen 75. Geburtstag. Das ist eine gute Gelegenheit, all die Dinge aufzuzählen, mit denen er sich in Düsseldorf sozusagen unsterblich gemacht hat:
– Rheinuferpromenade und Burgplatz (1990-1997), die 1998 mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnet wurden
– Apollo-Varieté unter der Rheinkniebrücke (1996/1997)
– KIT – das Ausstellungshaus „Kunst im Tunnel“ (2007 eröffnet)
– Entwurf für eine Verlängerung der Rheinuferpromenade bis zur Rheinterrasse, um den Ehrenhof und den Rheinpark Golzheim anzubinden (2010-2014)
Hier ein guter Artikel über das Wellenpflaster:
Habe ich Ihnen mit diesem Beitrag hier Lust gemacht, die kleinen und größeren Geschichten hinter dem zu entdecken, was wir „mit Füßen treten“ oder an dem wir meist achtlos vorbeilaufen? Ich glaube, sogar Düsseldorfern noch viel Interessantes erzählen zu können :) Kontaktieren Sie mich!