An ein genau 45 Jahre zurück liegendes Ereignis erinnert diese Skulptur, die neben der Kunstakademie und der Einfahrt zum Rheinufertunnel auf der Wiese am Rheinufer steht.
Ein bisschen sieht sie aus wie eine seltsam geformte Sitzbank. Nur sitzen kann man darauf nicht – sie ist zu rund. Und wie immer, wenn in Düsseldorf etwas seltsam erscheint, handelt es sich um Kunst.
Dieses Boot erinnert an eine Zeit, als Kunst in Düsseldorf noch kräftig provozierte. 1972 wurde Joseph Beuys vom damaligen Wissenschaftsminister und späteren Ministerpräsidenten sowie Bundespräsidenten Johannes Rau als Professor der Düsseldorfer Kunstakademie entlassen. Hier können Sie bei Wikipedia darüber lesen. Es folgten viele Proteste seiner Studenten. Einer der aufsehenerregendsten war die „Heimholung des Joseph Beuys“ am 20. Oktober 1973 – also ziemlich genau vor 45 Jahren.
Beuys‘ Meisterschüler Anatol (Anatol Herzfeld) paddelte mit dem Einbaum namens „Das Blaue Wunder“ von Oberkassel aus über den Rhein zum Ufer vor der Kunstakademie. Mit im Boot saß kein Geringerer als Joseph Beuys. Symbolisch holten die Studenten ihren Professor heim.
(abfotografiert aus dem Buch „Mit Beuys durch Düsseldorf“ meines geschätzten Kollegen Dietmar Schönhoff)
Wer sich für die Düsseldorfer Malerschule interessiert, dem fällt beim Anblick dieser Überfahrt über den Rhein sicherlich das Bild „Washington crossing the Delaware“ des deutsch-amerikanischen Historienmalers Emanuel Leutze ein. Die Ähnlichkeit ist sicherlich beabsichtigt.
Der Künstler Moritzen hat sein Einbaum-Denkmal auch Werk signiert:
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