Ein Männlein sitzt vorm Bahnhof, ganz still und stumm. Es baumelt am hohen Vordach über dem Eingang des Düsseldorfer Hauptbahnhofs mit den Beinen und starrt in den Himmel, hat Hände und Füße leicht übereinandergeschlagen. Ob es vom Reisen träumt? Von fernen Ländern?
Offiziell heißt das Männlein „Beulenmann“ – schließlich ist es übersät mit lauter Beulen – und wurde von der Bildhauerin Paloma Varga Weisz im Jahr 2018 geschaffen. Sie hatte einst bei Tony Cragg an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert.
Der Beulenmann kletterte im Rahmen des Kunstprojekts „Von fremden Ländern in eigenen Städten“ 2018 auf das Bahnhofsvordach. Das interdisziplinäre Ausstellungsprojekt von Markus Ambach das Düsseldorfer Bahnhofsviertel künstlerisch aufwerten. Zu der Ausstellung im öffentlichen Raum trugen Künstler wie Katharina Sieverding, Andreas Siekmann, Natascha Sadr Haghighian und Neil Beloufa bei. Ambach hatte an der Kunstakademie als Meisterschüler bei Christian Megert studiert.
Ein Jahr nach dem Projekt kaufte die Stadt Düsseldorf den Beulenmann an. Ich persönlich mag diesen „Guck in die Luft“. Denn ich finde, wir nehmen uns im hektischen Alltag viel zu selten Zeit zum Träumen. Dabei braucht es dazu oft nicht mal enorm viel Zeit. Ein Blick in den Himmel, ein Minütchen den Wolken beim Vorbeiziehen zusehen – schon bin ich viel entspannter. Vielleicht macht unser Beulenmann ja gerade das: Wolken-Gucken :)
Zu Tony Craggs „Haus Waldfrieden“ mit Skulpturenpark in Wuppertal habe ich auch bereits einen Blog-Beitrag geschrieben.
Hauptbahnhof
Konrad-Adenauer-Platz 14
Düsseldorf-Stadtmitte
Macht Ihnen diese Geschichte Lust auf einen geführten Spaziergang zur Kunst in Düsseldorfs öffentlichem Raum? Gerne lenke ich Ihren Blick auf weitere Werke, die allzu oft übersehen werden… Kontaktieren Sie mich gerne!
