Berliner Bär steht auf der Berliner Allee

Am 23. September 1960 wurde er enthüllt – der „Berliner Bär“ auf der Berliner Allee. Genauer gesagt auf dem Ernst-Reuter-Platz. Kein geringerer als der damals Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, lüftete das Tuch. Das Symbol des Kalten Kriegs steht seit heute auf den Tag genau seit 64 Jahren mitten in Düsseldorf.

Das Gegenstück des Düsseldorfer Bären steht auf dem Mittelstreifen der Autobahn A115 zwischen Dreilinden und dem Autobahnkreuz Berlin-Zehlendorf. Geschaffen wurde es von der Berliner Bildhauerin Renée Sintenis.

Es ist übrigens der gleiche Sintenis-Bär in klein, der als Preis der Berlinale Filmfestspiele verliehen wird. So denke ich jedes Mal, wenn ich Berichte über die Berlinale sehe oder lese und die goldene Statuette sehe, an „unseren“ kleinen Berliner Bären…

…und an das kleine Fohlen im Hofgarten. Über das ebenfalls von Renée Sintenis geschaffene „Grasende Fohlen“ hatte ich bereits vor einiger Zeit in diesem Blog geschrieben: Was Fohlen und Reh vereint.

In dem Beitrag über das Fohlen erwähnte ich meine Assoziation zu einem Gedicht von Joachim Ringelnatz. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, das ihm und seinem Schaffen gewidmete Museum in Cuxhaven zu besuchen. Und siehe da: Die Beziehung zwischen dem Dichter und der Bildhauerin war eine noch engere, als ich bislang wusste. Ringelnatz hatte Sintenis auf einem Berliner Maskenball kennengelernt. Am 3. Dezember 1922 schrieb er an seine geliebte „Muschelkalk“: „Es war herrlich. Tausende Menschen kannten mich u. eine Bildhauerin (die für Flechtheim schöne Bronzen macht) schenkte mir Sekt.“ Daraus entstand eine enge Freundschaft. 1923 schuf Sintenis eine Porträtbüste von Ringelnatz aus Stein, die in seiner Wohnung stand. Heute ist sie verloren. Im selben Jahr ließ sie aber schon den ersten Kopf von ihm in Bronze gießen. Heute existieren noch mindestens sechs der Abgüsse.

Und ich habe mal wieder gelernt: Vertraue Deinem Instinkt! Wenn du Assoziationen hast, dann sind die nie verkehrt – und manchmal treffender, als Du es dir hättest träumen lassen.

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