Von den Schornsteinen der ehemaligen Malzfabrik fehlt heute jede Spur. Dabei zählt das Backsteingebäude aus roten Ziegeln mit seinen gelben Schmuckziegeln zu den auffälligeren alten Gebäuden zwischen all der modernen Architektur rund um das Hafenbecken im Medienhafen.
Direkt am Wasser hat August Grimm (1853/1854–1939) im Jahr 1897 seinen Entwurf für das sechsstöckige Backsteingebäude platziert. So super bekannt kann der Architekt auch damals nicht gewesen sein – heute hat er noch nicht einmal einen Eintrag in der Wikipedia. Erbaut wurde es für die Firma Friedrich Küppers als Malzfabrik. Daher auch der heutige Name „Alte Mälzerei“.
Der Düsseldorfer Hafen gehörte damals zu den größten Mühlenplätzen in Westdeutschland – und die Mälzerei zählte zu den Paradebeispielen der produzierenden Betriebe im Hafen.
Im Laufe der Jahre veränderten sich die Produktionsabläufe, weshalb auch das Gebäude immer wieder angepasst wurde. 1913 wurde die Küpper’sche Malzfabrik dann von der Dortmunder Union-Kronenbrauerei übernommen.. Mitte der 1990er Jahre (vermutlich 1995) wurde der Betrieb eingestellt.
Rund zehn Jahre zuvor (1986) wurde das Gebäude Speditionsstraße 7/7a in die Liste der „Technischen Denkmäler“ eingetragen. Wie alle andere historischen Gebäude im Hafen bedeutet das einen Fassaden-Denkmalschutz. Deshalb konnte die Alte Mälzerei ab 1999 in einem großen Bauvorhaben komplett entkernt werden. Die alte Backsteinfassade blieb erhalten, das Innere hingegen ist jetzt von Glas und Stahl geprägt. Es entstand modernster Wohnraum.
Inzwischen ist Mode ins alte Gemäuer eingezogen: Der Konzern PVH hat darin seine Deutschlandzentrale – der Mutterkonzern von Tommy Hilfiger und Calvin Klein. So trägt die Alte Mälzerei heute dazu bei, dass aus dem „Medienhafen“ allmählich ein „Modehafen“ wird.
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