LGBT-Denkmal steht am Rheinufer

Seit Mitte Oktober 2021 ist Düsseldorf um ein Denkmal reicher. Im Rahmen des Christophern Street Days (CSD) 2021 wurde ein Mahnmal für die Opfer sexueller Diskriminierung enthüllt. Das Kunstwerk zeigt vier sich an den Händen haltende Figuren. Drei strecken ihre freie Hand zu Fäusten geballt oder mit Victory-Zeichen empor. Die vier Figuren sollen alle Spektren sexueller und geschlechtlicher Vielfalt symbolisieren: Die vier Buchstaben LGBT stehen als Abkürzung für Lesbisch, Gay (engl. für schwul), Bisexuell und Transgender.

„Die Figuren der Skulpturengruppe halten sich alle an den Händen. Sie sind vereint, und das hat etwas sehr Humanistisches für mich. Das ist eine Utopie, die nur ab und zu aufleuchtet, aber dann umso stärker und schöner. So kitschig das klingt: Es geht um die Kraft der Gemeinschaft“, sagte der Künstler Claus Richter über sein Werk. (zitiert aus diesem Artikel hier)

Die Inschrift auf der am Sockel des Denkmals angebrachten Tafel lautet: „Ort für die Erinnerung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Dieser Ort ist den Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans* Menschen gewidmet, die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung in Düsseldorf wurden.“

Im tiefsten Herzen finde ich es traurig, dass so ein Denkmal überhaupt nötig ist. Heute noch, nach all der Erfahrung mit organisierter Verfolgung unter den Nationalsozialisten. Erst 1969 wurde derStrafrechtsparagraph § 175 (Unzucht) abgeschafft. Hier ein guter Beitrag vom ZDF dazu: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/vor-25-jahren-abschaffung-paragraf-175-homosexualitaet-straffrei-100.html

Und noch immer nutzen viele Menschen Sprüche wie „das sieht schwul aus“ völlig gedankenlos. Darauf angesprochen geben sie zu, dass sie das Wort im Sinne von „komisch“ verwenden. Aber leider: So lange es Schwulenwitze gibt, so lange ist solch ein Denkmal hier wohl tatsächlich nötig.

Das Kunstwerk steht neben der Rheinuferpromenade auf der Wiese zwischen dem Apollo-Varieté unter der Rheinkniebrücke und dem „KIT – Kunst im Tunnel“.

Zum Künstler Claus Richter

Das Mahnmal für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Düsseldorf stammt von Claus Richter. Der 1971 in Lippstadt geborene Künstler studierte an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach. Er lebt und arbeitet in Köln. Seine Arbeiten sind unter anderem im Museum Ludwig in Köln sowie im Leopold-Hoesch-Museum in Düren ausgestellt.

Mehr über Claus Richter können Sie HIER lesen.

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