Was vom einstigen Stadtschloss übrig blieb

Neu-Düsseldorfer wundern sich immer wieder, wenn sie über den Burgplatz blicken, denn – ach – es fehlt die Burg. Dafür steht da eine Art Leuchtturm:

Blick auf den Schlossturm über die breite Treppe am Burgplatz, links ein Teil der Kuhna-Mauer

Die Leuchtturm-Assoziation erweckt der Turm vor allem, weil er in unmittelbarer Nähe zu Wasser steht und weil oben ein Kranz Fenster ist. Doch es handelt sich nicht um ein Gebäude im Dienste der Rheinschiffer, sondern um die einzigen Überbleibsel des einstigen Düsseldorfer Stadtschlosses: den ehemaligen Nordturm.

Genau hier stand also einst das Schloss, das in der Nacht vom 19. zum 20. März 1872 ein Raub der Flammen wurde. Doch das war nicht das erste Mal, dass es brannte. Ausgehend von der Küche war hier am 23. Dezember 1501, mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsfest, einer der verheerendsten Brände in der Düsseldorfer Burg ausgebrochen. Statt sie danach wieder aufzubauen, hat man diesen Brand genutzt, um danach modernen zu erneuern. So wurde aus der Burg mit ihren dicken Mauern ein Residenzschloss im Renaissancestil mit rundem Nordturm, dem heutigen Schlossturm. Nach dem 1872er-Brand dachten die Preußen jedoch nicht an Wiederaufbau. Sie brauchten das Schloss nicht – und so blieb nur der einstige Nordturm erhalten.

Hier kann man bei Wikipedia über das Düsseldorfer Schloss nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCsseldorfer_Schloss
Und hier über den Schlossturm:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlossturm_(D%C3%BCsseldorf)

Auf einem Absperrzaun fand ich vor einiger Zeit historische Bilder:

Heute ist im Schlossturm das Schifffahrtsmuseum (mit drei f) untergebracht:
https://www.museum.de/museen/schifffahrtsmuseum

Dessen Besuch lohnt – nicht zuletzt wegen des Museums-Cafés „Laterne“. Es bietet einem der besten Panorama-Ausblicke auf den Rhein und die Dächer der Altstadt.

Unterschlagen möchte ich auch nicht, dass der Düsseldorfer Schlossturm ins lokale Liedgut Eingang gefunden hat. Zunächst einmal im „Altbierlied“, das Die Toten Hosen auch über Düsseldorfs Grenzen hinaus berühmt gemacht haben:

Jeder Mensch der liebt nun mal stolz sein Heimatland
darum lieben wir – ganz klar – unsern rheinschen Strand
Wo der alte Schlossturm steht, da sind wir zu Haus
Weil es ohne Bier nicht geht rufen wir ganz schnell heraus:…

Und dann gibt es natürlich auch einen Kanevals-Song, der den Schlossturm erwähnt:

Refrain:
Da schwimmt ’ne Kölner, da schwimmt ’ne Kölner,
da schwimmt ’ne Kölner am Schlossturm vorbei!
Da schwimmt ’ne Kölner, da schwimmt ’ne Kölner,
da schwimmt ’ne Kölner, vielleicht sind es auch zwei!

Düssel Disharmoniker
https://www.facebook.com/Duessel-Disharmoniker-170753586354388/

Wenn Sie mit mir einen neuen Blick auf altbekannte Orte und Gebäude werfen wollen – und ich verspreche, hinterher sind die Assoziationen ganz andere – dann kontaktieren Sie mich!

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