Am unteren Ende der Königsalle steht seit 1963 dieser Löwe aus Bronze – er stellt den Bergischen Löwen dar, also das Wappentier der Grafen und Herzöge von Berg:
Damals wurde die Löwenskulptur anlässlich der 675-Jahr-Feier der Stadt vom Bankhaus C. G. Trinkaus gestiftet, das wiederum im Jahr 1960 sein 175-jähriges Bestehens feierte. Geschaffen hat den Löwen der Bildhauer Philipp Harth, gegossen wurde er – wie so viele andere Düsseldorfer Plastiken – von der Kunstgießerei Schmäke (unter anderem goss sie auch die Immendorff-Skulpturen von Hans Albers, über die ich in diesem Blog auch schon geschrieben habe).
Schon seit 1916 standen an gleicher Stelle ähnliche Löwen. Die beiden Vorgänger waren allerdings aus Holz. Der ursprüngliche Zweck des ersten Löwen an dieser Stelle war es, Spenden für den Krieg zu sammeln. Auf einem Sockel aus Muschelkalk wurde damals eine vom Düsseldorfer Bildhauer Johannes Knubel geschaffene, überlebensgroße Skulptur errichtet (siehe Foto unten). In das Holz wurden Nägel aus Eisen und Bronze geschlagen, deren Verkaufserlös zur Linderung der Kriegsnot beitrug – er war also eine Nagelfigur zur Kriegsnagelung. Auf diese Weise kamen innerhalb eines Jahres etwa beachtliche 800.000 Mark zusammen. Allerdings war die mit Nägeln und Plaketten belegte Holzskulptur bis 1934 so stark verwittert, dass man sie abtrug. Damals übergab man die bronzene Maske des Löwenkopfs und einige mit Inschriften versehene Plaketten dem Stadtmuseum. Knubel schuf daraufhin bis 1937 einen neuen Löwen aus Teakholz, der bei einem Bombenangriff 1942 schwer beschädigt und anschließend abgeräumt wurde. Der Kopf des zweiten Löwen kam ebenfalls ins Stadtmuseum.
Von Johannes Kubel stammen übrigens auch Reliefs am entgegengesetzten, obereren Ende der Kö: Die Gesichter auf der Stirnseite des Kaufhof-Gebäudes.
Sollten Sie noch nie etwas von einer Kriegsnagelung gehört haben – neben dem Mainzer Dom steht eine Nagelsäule, die sich heute noch anschauen lässt:
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