Wann waren Sie das letzte Mal des Nachts in einem Park spazieren?
Ich denke hier natürlich nicht an irgendeinen Park, sondern an den Hofgarten in Düsseldorf. Und da im Speziellen an den Teil, der vom Dreischeibenhaus in Richtung Schloss Jägerhof liegt. Jägerhofallee oder Reitallee – so heißt der breite Weg, der direkt auf das pfirsichblütenrosa-farbene Schloss Jägerhof zuführt.
Nachts sieht der Weg so aus:
Rechts und links säumen aus Neonröhren bestehende und daher leuchtende Parkbänke den Weg. Hindurchzugehen fühlt sich an, als sei man selbst Teil eines surrealistischen Gemäldes von René Magritte.
Denn normalerweise fällt das Sonnenlicht von oben auf die Blätter. Wer von unten auf deren Unterseite blickt, sieht also immer nur den Schatten, also dunkel, vielleicht dunkelgrün. Aber wie auf dem Foto erkennbar: von unten angeleuchtet strahlen die Blätter in kräftigen Grüntönen!
Wie fast immer, wenn etwas seltsam oder bemerkenswert erscheint, dann handelt es sich in Düsseldorf um Kunst. Auch diese Lichtbänke sind ein Kunstwerk. Es heißt „UVA-UVB“ (Ähnlichkeiten mit Sonnenbänken sind vermutlich beabsichtigt), ist von Stefan Sous und stammt aus dem Jahr 2008. Sie wurden zur Ausstellung „hell-gruen, 30 Kunstprojekte im und um den Düsseldorfer Hofgarten“ im Rahmen der EUROGA 2002plus entwickelt und installiert. Ursprünglich waren sie temporär geplant, sie gefielen jedoch den Düsseldorfern so gut, dass die Stadt sie ankaufte.
UPDATE November 2021: Nach längerer Abwesenheit sind die Bänke nun wieder da:
https://www.duesseldorf.de/aktuelles/news/detailansicht/newsdetail/lichtbaenke-lassen-hofgarten-erstrahlen.html
Ach ja: Wer fürchtet, nachts im Park triebe sich lichtscheues Gesindel herum: Hier ist definitiv zu viel Licht dafür :)
Haben Sie nun Interesse, mit mir oft übersehene Kunstwerke im öffentlichen Raum kennenzulernen? Dann kontaktieren Sie mich!
