Nur zwei japanische Nudelmeister gibt es angeblich in Europa – einen in Paris, der zweite arbeitet in der Düsseldorfer Klosterstraße. Sein Arbeitgeber ist das Restaurant „Soba-An“.
Sein Arbeitstag beginnt damit, dass er in dem kleinen Aquarium-ähnlichen Glaskasten im hinteren Bereich des Restaurants einen Sack Buchweizen hochhebt, die Körner in die hölzerne Mühle füllt und in ihr frisches Buchweizenmehl mahlt. Soba ist das japanische Wort für Buchweizen. Auf diesem Pseudogetreide basiert die komplette Speisekarte des Restaurants. Aber bis der Buchweizen auf die Teller kommt, muss der Nudelmeister kräftig schwitzen.
Er – manchmal auch eine Sie – knetet und walkt den frischen Teig. Wie Karate-Kid hat er sich ein Tuch um den Kopf geschlungen, damit alles hygienisch bleibt und kein Haar herunterfällt. Ist alles fein untergemischt, rollt er mit einem runden Nudelholz-Stab den Teig dünn aus. Und dann holt er sein Messer hervor – oder sollte man eher von einem Hackebeil sprechen? So schnell kann man kaum schauen wie er die dünnen Nudelfäden schneidet. Alle gleich lang, alle gleich dick. Als Maß dient ihm ein Anlegeholz. Es ist eine Augenweide, ihn zu beobachten, wie er konzentriert arbeitet und sich auch von meinen neugierigen Blicken nicht ablenken lässt.
Umso mehr schmeckt dann anschließend der Teller frischer Nudeln. Ob kalt, ob warm, das ist Geschmackssache. Doch eines ist sicher: Frischer geht nicht!
Soba-An
Klosterstr. 68
40211 Düsseldorf
Tel. 0211 / 36 777 575
Mo-Sa : 12.00 – 14.00, 18.00 – 22.00
Sonntag : geschlossen
…und wenn Sie jetzt Appetit auf eine Führung durchs japanische Viertel bekommen haben, dann empfehle ich die Tour durch Klein-Tokio.