Besuch in Harald Naegelis Atelier in Zürich

Gleich mehrere Gründe habe ich dafür, zum ersten Mal in diesem Blog eine Buchvorstellung anzukündigen: 26.9.2024 um 19:30 Uhr im Heine Haus (Bolker Straße). https://www.visitduesseldorf.de/event/buchvorstellung-harald-naegeli-d1a487ecdc

Im Buch «Den Vogelflug, die Wolkenbewegung misst man auch nicht mit dem Zollstock!» finden sich nicht nur Interviews mit Harald Naegeli und Texte, die in den vergangenen 45 Jahren in Zeitungen und Büchern veröffentlicht wurden und vergriffen sind. In der Publikation ergänzen auch viele Bilder diese Texte… und ein Foto stammt von mir, auf Seite 206. Ich habe im Jahr 2011 ein Spray-Bild von Harald Naegeli an der Kreuzherrnkirche in der Ratinger Straße aufgenommen. Ein Fisch – ein zutiefst christliches Symbol. Dazu Totenköpfe – die Endlichkeit unseres Lebens. Ich empfand die Motivwahl damals schon ungeheuer passend zur Kirchenmauer.

Während in Düsseldorf viele Graffiti von Naegeli noch zu sehen sind, gibt es in Köln eines weniger: Vor wenigen Tagen beantworteten Reinigungskräfte der AWB die Frage „Ist das Kunst oder kann das weg?“ leider falsch und entfernten einen Knochenmann, der sogar unter Denkmalschutz stand / steht: https://www.t-online.de/region/koeln/id_100488162/koeln-mit-schmiererei-verwechselt-kunstwerk-beschaedigt.html

In diesem Blog habe ich die Spray-Bilder von Harald Naegeli bereits vor knapp 7 Jahren thematisiert: Kunst-Asyl für Harald Naegeli. Wegen dieses Textes entstand während der Corona-Zeit ein Kontakt zu Anna-Barbara Neumann von der Harald Naegeli Stiftung in Zürich. Ein Video-Telefonat und Jahre später dann ein erstes persönliches Kennenlernen … und in diesem Sommer hatte ich die Ehre, die Räume der Stiftung besuchen zu dürfen. Denn öffentlich zugänglich sind sie nicht.

Was mir zuvor nicht bewusst war: Es ist das Wohnhaus des Künstlers, der seit seiner Rückkehr aus Düsseldorf nach Zürich im Jahr 2020 dort auch wieder wohnt … und unter ihm der Dada-Geist von Kurt Schwitters ;) Das Treppenhaus ohne Aufzug bereitet dem weit über 80-Jährigen inzwischen kräftige Schwierigkeiten.

Doch fast täglich schafft er es, ins Atelier zu gehen – sprich: In die Räumlichkeiten der Stiftung, wo mitten drin sein Schreibtisch steht:

Anna-Barbara kümmert sich um die Dokumentation des Lebenswerks von Harald Naegeli und ums Archiv. Als Herausgeberin organisierte sie das Erscheinen des Buches, …erstellte Stadtführungen auf den Spuren von Harald – unter anderem durch Bilk. Die Audio-Tour findet man auf seiner Webseite: www.sprayervonzürich.com

Diesen tiefen Einblick in Leben und Werk von Harald Naegeli zu erhalten – es war mir eine große Ehre! Danke, Anna-Barbara!

Wer Lust hat, sich auf die Spuren von Harald Naegelis Werken in Düsseldorf zu begeben, der findet hier einen Stadtplan mit Orten, wo sie noch heute zu sehen sind – und auch mit den Orten, wo sie inzwischen verschwunden sind: https://xn--sprayervonzrich-9vb.com/karte/raum/D%C3%BCsseldorf

Wer sich nun ganz allgemein mit Street-Art / Urban Art in Düsseldorf beschäftigen möchte: Wie wäre es mit einer Führung zum Thema Street-Art?

Und zu guter Letzt noch etwas zum Schmökern: ein Spiegel-Artikel aus dem Jahr 2013:
Die Dosenrevolution.

Sehen wir uns am Donnerstag, 26. September bei der Buchvernissage bei Müller & Böhm im Heinehaus? Es wird ein Gespräch mit Lothar Schöder (RP), Bernd Echte (Verleger) und Urs Bühler und Anna-Barbara Neumann (Co-Herausgeberin) sein.
Heine Haus Literaturhaus Düsseldorf
Bolkerstraße 53
Düsseldorf-Altstadt

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