Wer um die Mittagszeit die Schlangen vor den benachbarten Ramen-Restaurants vermeiden möchte, der könnte in der Immermannstraße ins Takoyaki Teppachi einkehren. Dort gibt es allerdings keine Nudelsuppen, sondern Takoyaki, also gebratene Oktopusbällchen.
Sie werden in einer Form mit Vertiefungen hergestellt, woher der zweite Teil ihres Namens rührt: Yaki = in einer Pfanne/Form gebraten bzw. gebacken. Tako heißt Oktopus, steht also für den ersten Wortteil. Denn drinnen in den Bällchen sind Oktopusstücke.
Die typische Unterhaltung in der Schlange beginnt mit der Frage: „Eine Portion sind 6 Bällchen… und wovon soll ich satt werden?“ Keine Sorge – diese Bällchen sind ziemlich gehaltvoll.
Drinnen am Tisch wird auf den QR-Code hingewiesen, über den die Bestellung abgewickelt wird. Die eingeschweißten Speisekarten sind nur zur Inspiration für den Bestellvorgang gut. Manchmal lohnt sich allerdings auch eine Nachfrage beim Kellner – zum Beispiel, wenn man auch beim besten Suchen das Gewünschte online nicht findet. „Ach ja, da Pommes-Set steht da nicht drin, ich setze es auf die Rechnung zu Ihrem Tisch“, war die Antwort.
Während der kurzen Wartezeit lohnt ein Blick durch die Glasscheibe auf die Küche. Damit die Bällchen außen schön knusprig werden, heißt es: umdrehen, umdrehen, umdrehen :) Und das verdammt fix und fingerfertig.
Das leckerste an Takoyaki sind die Toppings und Saucen. Meine persönlicher Favorit ist die leicht rosafarbenee Mayo-Fischrogen-Sauce. Wobei die Farbe nicht nur vom Rogen kommt, sondern offensichtlich auch ein Hauch Chili in die Mayo gefallen ist. Mit eingebacken sind zudem einige Ringe grüner Frühlingszwiebeln. Spannend sind auch die Bonitoflocken, die über die „Original“-Bällchen gestreut werden. Wer sie nicht kennt, der sei vorgewarnt: Die Flocken bewegen sich, sobald sie mit dem heißem Essen in Berührung kommen – das Essen winkt.
Eine Warnung ist nicht zu übersehen: Die Bällchen sind echt heiß. Also nicht voller Heißhunger sofort reinbeißen, sondern – so haben wir es gemacht – erstmal mit den Stäbchen „Lüftungsschlitze“ reinbohren und dann eine Minute warten.
Vermutlich haben sich zu viele Deutsche beschwert, dass der Teig innen noch roh sei. Denn es wird extra erklärt, dass er zwar cremig ist, aber eben durchgekocht und genau deshalb noch cremig-flüssig. It’s not a bug, it’s a feature!
Dieses klassische Street-Food stammt ursprünglich aus Osaka.
Die Pommes mit Nori-Algen-Stückchen sind auch typisch Japanviertel. Und sorgen auch bei dem hungrigsten Magen dafür, dass ein Sättigungsgefühl eintritt.
Übrigens kann man Takoyaki auch zuhause machen. In Japan treffen sich Freunde zu Takoyaki-Partys so wie hier um gemeinsamen Raclette-Essen. Man braucht „nur“ einen Takoyaki-Maker…
Takoyaki Teppachi
Immermannstraße 30
Düsseldorf-Stadtmitte
PS: Wer nun Lust auf eine Führung durchs japanische Viertel verspürt, kann mich entweder über diese Webseite kontaktieren (und: nein – ich biete ausschließlich Gruppentouren und keine öffentlichen Führungen an, zu denen man sich anschließen könnte) oder meine selbstgeführte Smartphone-Tour auf Lialo.com ausprobieren: https://www.lialo.tours/8m41.