Fisch mit Rafinesse im Café de Bretagne

Wir waren zur Tour de Menü dort. Das Menü bestand aus Amuse Bouche, lauwarmem Linsen-Salat mit Radicchio, Granatapfel und Jakobsmuschel oder wahlweise einer Meeresschnecken-Crèmesuppe.

Als Hauptgang konnte gewählt werden zwischen Steinbutt unter Kartoffelkruste an Zucchini-Apfel-Ziegenkäse-Gratin und Seeteufel mit Estragon-Butter und als Beilagen vergessene bunte Gemüse. Zu den vergessenen Gemüsen zählten Pastinaken ebenso wie lila Karotten – die auf unserer Portion aber doch irgendwie nur normal orange aussahen. Die Fische waren gut … aber ich muss gestehen, dass mir der Gratin fast noch mehr in Erinnerung blieb. Zum Dessert gab es ein halbes Törtchen Târte au citron meringuée. Wer machte denn solche halben Sachen? Das hätte auch durchaus ein ganzes pro Person sein können. Nicht weil wir noch Hunger hatten – aber es schmeckte wirklich gut.

Ausnahmsweise möchte ich auch gerne noch einen Weintipp geben: der 2014er Petit Bourgeois, als „der kleine Sancerre“ bezeichnet, bietet ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis (0,25 kosten 9,40 Euro), kommt gegen alle (Fisch-)Gerichte an und ist ziemlich süffig. Zum Vergleich: Den Hauswein haben wir nicht probiert, er kostet 2 Euro für 0,1 l, 5 Euro für 0,25. Wobei sich die Frage stellt, was ein 0,1 Glas soll – außer Testen kann man damit doch nicht viel anstellen, oder? Wer bietet so einen Nähhut überhaupt an? Ist das die Ausrede für Autofahrer?

Fragen über Fragen – und vor lauter guter Unterhaltung haben wir komplett vergessen, den Hauptgang zu fotografieren, daher unten nur Bilder vom Vorspeisen-Linsensalat mit Jakobsmuschel, Suppe und Dessert.