UPDATE 2022: Das „Café du Sommelier“ hat die Corona-Zeit nicht überlebt. In den Räumlichkeiten im Andreasquartier ist das „Pitti“ eingezogen.
Im Andreasquartier haben Ende 2017 mehrere interessante Ausgeh-Adressen eröffnet – eines davon ist das Café du Sommelier. Wie der Name schon andeutet legt die Karte Wert auf viele gute Weine aus aller Herren Länder. Der Schwerpunkt liegt auf französischen Tropfen. Sehr angenehm ist, dass man Unbekanntes probieren kann, bevor man sich mit der Bestellung festlegt.
Man sitzt recht gemütlich auf zwei Etagen und im Sommer auch im Innenhof.
Zu Essen gibt es auch … aber leider hat uns bereits die „Portion“ Comté-Käse davon überzeugt, hier nicht weiter essen zu wollen. Vielleicht haben wir uns ein kulinarisches Erlebnis entgegehen lassen? Dass man für 5 Euro Comté allerdings nur eine einzige – wenn auch leckere – Scheibe erhält, das fanden wir etwas arg mager und dürftig.
Etliche Monate später habe ich es dann endlich an einem lauen Sommerabend erneut geschafft, das Café du Sommelier zu besuchen. Wir saßen diesmal draußen im ruhigen Innenhof.
Wie der Name „Café“ schon andeutet liegt offensichtlich das Hauptaugenmerk auf dem Getränken – sprich dem Wein, nicht auf den Speisen. Die Weißwein-Empfehlung hat sich als sehr gut zum warmen Wetter passend herausgestellt.
Auch bei den Speisen geht es zu wie in einem gehobenen französischen Bistro. Vorspeise: Die Austern waren geschmacklich tadellos, nur etwas nachlässig geöffnet und daher zu viel Schale im Fleisch. Die Foie Gras zerging auf der Zunge, der Toast dazu war so lala. „Le Rosbif“ – das Roastbeef mit Zwiebelmarmelade auf Baguette war prima, der grüne Salat war tatsächlich nur ein grünes Salätchen…
Nun zu den Hauptgerichten: Der Kommentar zum Confit de Canard lautete „bei Robert’s Bistro ist es deutlich besser“. Die Merguez-Lammbratwurst wurde quasi kommentarlos verspeist – was ja auch ein Kommentar ist ;) Der Rochen war okay, mangels Vergleich wurde kein Kommentar abgegeben. Aber dazu gab es so wenig Beilage, dass man danach hungrig war und einen Nachtisch bestellen musste, um satt zu werden – das ist so eigentlich nicht okay.
Der Nachtisch jedoch war prima: Mousse au Chocolat in reichlicher Menge und top im Geschmack. Die Portion Profiteroles war ordentlich, ebenso die Crème Brûlée.
Die sehr sympatische und bemühte Dame vom Service war zwar nicht perfekt, aber das hat sich alles mit Charme wettgemacht. Kritikpunkt an der Innenhof/Garten-Möblierung: Wer das Pech hat, einen Metallstuhl ohne Kissen zu erhaschen, dem tat am Ende des Diners der Hintern weh.
Fazit: Nichts wirklich zu kritisieren, aber auch kein Lob, eher ein mittelprächtiges Okay angesichts der gehobenen Preise.
Café du Sommelier
Andreasquartier
Mühlenstraße
Düsseldorf-Altstadt
http://cafedusommelier.de/
Andere bisherige Blog-Beiträge rund ums Andreasquartier:
20 Grad Restobar
Trash People von H.A. Schult